Portrait Frank-Walter Steinmeier: Der Kandidat

Frank-Walter Steinmeier ist der beliebteste Sozi. Aber kann der Agenda-Architekt gegen die Kanzlerin bestehen?

Stets staatsmännisch - auch nach dem Putsch: Frank-Walter Steinmeier. Bild: ap

Mehr als zwei Drittel der Deutschen sind mit der Arbeit von Frank-Walter Steinmeier als Außenminister zufrieden, er ist der beliebteste SPD-Politiker. Dennoch ist fraglich, ob ausgerechnet der Chefstratege der Agenda 2010 seine über die Reformpolitik heftig zerstrittene Partei hinter sich einen - und gegen die noch beliebtere Kanzlerin die Bundestagswahl 2009 gewinnen kann.

Noch bei der Regierungsbildung im Herbst 2005 erwartete kaum jemand, dass der damalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering den 52-Jährigen zum Außenminister machen würde - auf Drängen von Nochkanzler Gerhard Schröder. Im Mai 2007 wurde er SPD-Vize, im November folgte er zudem Franz Müntefering als Vizekanzler nach.

Der im Hintergrund eingefädelte Coup gegen Beck darf als Beispiel gelten für die Effizienz und das Geschick Steinmeiers. Dies hat er bereits unter Rot-Grün unter Beweis gestellt: Erst mit seiner Ernennung zum Chef des Kanzleramts unter Schröder war es der Koalition gelungen, nach einem chaotischen Start zu geordnetem Regierungshandeln zu finden.

Doch ob er auch Wähler gewinnen kann, muss der Tischlersohn aus Ostwestfalen erst noch unter Beweis stellen. Bisher hat sich Steinmeier nie einem Wählervotum gestellt: 2009 will er in Brandenburg erstmals ein Direktkandidat für den Bundestag gewinnen.

1991 wechselte der promovierte Jurist von der Uni Gießen zu Ministerpräsident Schröder nach Hannover, wo er zuletzt die Staatskanzlei leitete. Die im Untersuchungsausschuss des Bundestags von der Opposition erhobenen Vorwürfe, es habe ihm im Antiterrorkampf an der notwendigen Sorgfalt in Menschenrechtsfragen fehlen lassen, hat er bislang unbeschadet überstanden.

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