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Portrait Christian WulffBundespräsident dritter Wahl

Christian Wulff sei schon als Präsident auf die Welt gekommen, lästern Parteifreunde. Er verkörpert die Strategie von Konsens und Konfliktvermeidung nach außen perfekt.

Musste sich gedulden: Christian Wulff. Bild: ap

BERLIN taz | Die wichtigste Rolle spielt Herr Schönfeld, dabei ist er gar nicht da an diesem Nachmittag in Osnabrück. Er hat den Verein mit gegründet, der sich hier heute feiert. Ein vorbildliches Integrationsprojekt für Schülerinnen und Schüler mit, wie man sagt, Migrationshintergrund. Die meisten haben am Ende einen ordentlichen Schulabschluss gemacht, darauf sind alle stolz.

Noch wichtiger ist an Herrn Schönfeld aber, dass er der Grundschullehrer des neuen Bundespräsidenten war. Es ist der Freitag voriger Woche, Christian Wulff absolviert die letzten Stationen seiner Abschiedstournee durch Niedersachsen, das Bundesland, dessen Ministerpräsident er sieben Jahre lang war. Orte, mit denen sich seine Biografie verbindet. So etwas mögen Politiker. Wenn es eine Anekdote zu erzählen gibt wie die von Herrn Schönfeld, der erst Christian Wulff unterrichtete und dann Migrantenkinder förderte.

Für Wulff war Osnabrück in den letzten Wochen ein Problem. Kaum eine deutsche Stadt steht so sehr für das behagliche alte Westdeutschland, das sich seit den achtziger Jahren kaum verändert hat. Brave Studienräte beklatschen abends im Theater politisch korrekte Aufführungen, die Stadt vergibt alle zwei Jahre den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis und erinnert gern daran, dass in ihrem Rathaus der Dreißigjährige Krieg beeendet wurde.

Hier ging Wulff zur Schule, hier studierte er Jura, hier saß er noch bis 2001 im Stadtrat, als er längst auch Oppositionsführer im Landtag war. "Das kann man doch sagen, dass wir hier in Osnabrück ein gepflegtes Miteinander haben", sagt Wulff bei seinem Besuch im Integrationsprojekt zu einer Türkin mit Kopftuch.

Auch wenn die westfälische Stadt durch historische Zufälle heute zu Niedersachsen gehört, erinnert die Szene an das berühmteste Zitat des rot-grünen Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck: "Wir haben vom Paradies geträumt und sind aufgewacht in Nordrhein-Westfalen."

Wulff weiß das. Und rechtfertigt sich, wenig später im Tourbus, während draußen das platte Niedersachsen vorbeifliegt und der Pressesprecher Ausdrucke mit neuen Umfragedaten und Tortendiagrammen herüberreicht. Sie sind für Wulff gar nicht so schlecht. Er liegt beim Volk nur wenige Prozentpunkte zurück, obwohl die meisten Medienleute seit Wochen von Gauck ganz besoffen sind.

"Ein negatives Wort über Gauck werden Sie mir nicht entlocken", sagt Wulff. Lieber redet er über sich selbst. Er verkörpere die Perspektive nach vorn. Er stehe mitten im Leben, kenne die Probleme junger Familien aus eigener Erfahrung. Er wolle als Präsident die Arbeit der Parteien würdigen, statt Politikverdrossenheit zu fördern.

Wulff sei schon als Präsident auf die Welt gekommen, lästern sie in der CDU. Kein anderer Unionspolitiker verkörpert die Strategie von Konsens und Konfliktvermeidung nach außen so perfekt wie er. Er beherrscht den Kontakt mit dem Volk, kann Fragen stellen, die nicht blöd klingen, hat in jeder Lage einen Satz parat. Sein Vorgänger Horst Köhler konnte das alles nicht - und war beliebt, weil sich die Leute in ihrem unbeholfenen Präsidenten selbst erkannten.

Niemand in der CDU stichelte auch so gern und ausdauernd gegen seine Parteivorsitzende. Wie er vor Journalisten lästerte und die Sitzungen des Berliner Parteivorstands schwänzte, sich in Interviews selbst der Machtvergessenheit bezichtigte und seinen Anspruch damit nur umso deutlicher erhob: Das hatte fast schon etwas Pubertäres. Dabei hatte Wulff den Merkelismus schon zur Perfektion gebracht, als Angela Merkel in ihrer Rolle als Konsenskanzlerin noch gar nicht angekommen war. Er war stolz darauf, dass er die Chefin mit ihren eigenen Waffen schlug. Sein jüngster Coup war die Berufung der Deutschtürkin Aygül Özkan zur niedersächsischen Sozialministerin.

Als Wulff am Montagabend vor der Präsidentenwahl zum Berliner Sommerfest in den Garten der niedersächischen Landesvertretung lud, posierte Merkel minutenlang mit Özkan für Fernsehkameras und Fotografen. Länger als mit Wulff und dessen Zögling David McAllister, den der niedersächsische Landtag an diesem Donnerstag zum neuen Ministerpräsidenten wählen soll. Den neuen Bundespräsidenten freute es. Er fand schon immer, dass er neue Talente besser förderte als die Chefin, der er stets vorwarf, Konkurrenz zu fürchten. Jetzt erkannte die Kanzlerin offenbar an, dass er gute Personalpolitik betrieb, eine bessere vielleicht sogar als sie selbst - die Entscheidung, ihn zum Präsidenten zu machen, vielleicht mal ausgenommen.

Hart konnte der nette Herr Wulff als Ministerpräsident durchaus sein. Nicht nur im Verhältnis zur Kanzlerin, sondern auch gegenüber den Freunden aus dem Andenpakt. Wie er dem Amtskollegen Roland Koch vor zweieinhalb Jahren in die Parade fuhr bei dessen Kampagne gegen Jugendkriminalität, das nehmen ihm hessische Parteifreunde bis heute übel. "Kinder sind Kinder", sprach Wulff damals an einem Wintermorgen vor der Berliner CDU-Zentrale in die bereitstehenden Fernsehkameras - und lehnte schärfere Gesetze ab. Bis dahin hatte Koch lediglich in ziemlich schwiemeligen Worten eine herabgesetzte Strafmündigkeit verlangt. Das Wort von den "Kindern", die es einzusperren gelte, hängte ihm Wulff erst an. Um seinen Niedersachsen-Wahlkampf nicht von den hässlichen Parolen aus Hessen ruinieren zu lassen. Dass er Koch damit womöglich um die entscheidenden Stimmen brachte, nahm er in Kauf.

Der zweite Parteifreund, den Wulff seine Entschlossenheit spüren ließ, war Günther Oettinger aus Baden-Württemberg. Es ging um den Übernahmekampf zwischen Porsche und VW. Oettinger glaubte, er könne das VW-Gesetz aushebeln, dem Niedersachsen seine Mitsprache im Aufsichtsrat nehmen und so der Übernahme des Wolfsburger Weltkonzerns durch die kleine Stuttgarter Automanufaktur den Weg bereiten. Da täuschte er sich. Noch bevor sich der Schwabe seine Strategie zurechtlegte, verbündete sich Wulff mit Merkel. Das VW-Gesetz war gerettet, Porsches Degradierung zur bloßen Konzerntochter vorgezeichnet. Oettinger, schon vorher politisch geschwächt, musste seinen Posten räumen.

Am Nachmittag, im Bus, wird er immer aufgekratzter. Er hat gerade einen Betrieb für Fördertechnik besichtigt. Ölpumpen, Bohrtürme, solche Sachen. Es ist ein typischer Präsidententermin. Man hat noch in unangenehmer Erinnerung, wie sich Horst Köhler bei solchen Gelegenheiten der Belegschaft mit unbeholfenen Fragen näherte. Wulff ist da gewandter, aber vor der Detailversessenheit der Ingenieure kapituliert am Ende auch er. Ein wenig hilflos hält er das Gastgeschenk in der Hand, mehrere Kugelschreiber in der Form eines Bohrgestänges. Immerhin, einen Wink hat ihm der Mitarbeiter einer Messfirma gerade gegeben. "Wir prüfen nur und stellen fest", sagt er. Der Satz beschreibt ziemlich genau die Rolle, die der Bundespräsident in der deutschen Gesetzgebung hat.

Jetzt sitzt er im Bus. Er hat gerade einer großen Boulevardzeitung ein Interview gegeben, auf die Antworten ist er stolz. Lieblingsbuch? "Der kleine Prinz", von Antoine de Saint-Exupéry. Vor allem die Weisheit, nur mit dem Herzen gut zu sehen. Kitsch? Der Vorwurf stört ihn überhaupt nicht. Wer den "kleinen Prinzen" als Lieblingsbuch nenne, schreibt ein paar Tage später der Literaturkritiker einer großen Tageszeitung, gehöre oft einem bestimmten Typus an: "außen soft, innen knallhart, ein Weichei aus Berechnung". So einer kann die leise Ironie ertragen, die im Lob der Kanzlerin steckt. "Ich stelle mir das wunderschön vor, wenn Kinderlachen durch das Schloss Bellevue klingt", sagte Angela Merkel am Vorabend der Bundesversammlung vor den Wahlleuten von CDU und CSU. "In dieser Zeit tut Deutschland die Fröhlichkeit einer jungen Familie gut."

Im Einzelnen weiß er noch nicht genau, wie er sein Amt anlegen soll, wischt Einzelfragen mit den Hinweis weg, zwischen Nominierung und Amtsantritt lägen bei ihm ja nur knapp vier Wochen, während sich bisherige Amtsinhaber meist ein halbes Jahr lang auf den Posten vorbereiten konnten. Eines weiß er aber ganz genau: Ein Präsident neuer Typs will er schon werden, das Modell des kleinen Prinzen aus Niedersachen übertragen, das ist sein eigener Plan und der Auftrag der Partei.

Darf ein Bundespräsident eigentlich Pressekonferenzen geben, richtige, bei denen er nicht zurücktritt und bei denen Fragen zugelassen sind? Müssen die Leute vielleicht gar nicht mehr aufstehen, wenn er den Raum betritt? Darf er auch mal aus seinem Schloss heraus, etwa Merkel im Kanzleramt besuchen? Wulff neigt dazu, die meisten dieser Fragen mit Ja zu beantworten. Merkel darf sich auf den Gast schon mal einstellen.

Der Abend in Niedersachsen endet bei den Moorschnucken. Der Tourbus macht einen Zwischenstopp auf einem schmalen asphaltierten Feldweg, Wulff will sich mit einem Schäfer und seiner Herde fotografieren lassen. Der Bus blockiert den Weg, es bildet sich ein kleiner Stau von Feierabendpendlern. Wulff hüpft nach hinten, geht auf die Autofahrer zu. Er wirkt jetzt völlig überdreht, die Leute müssen ihn für einen Fernseh-Entertainer halten, der den künftigen Bundespräsidenten imitiert. "Können Sie noch fünf Minuten warten?", fragt er. "Es geht um Niedersachsen."

Nun ja. Eigentlich geht es vor allem um einen. Es geht um Christian Wulff.

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66 Kommentare

 / 
  • D
    Durchblicker

    Mein Präsident in der BRD-GmbH war er noch nie,weil 1.) sind wir bis Heute noch kein freier Staat wir werden immer noch von den Besatzungsmächten dirigiert wird. Und 2.) gehört ein Präsident vom Volk gewählt und nicht von Gesetzesabnickern.

  • P
    Ph.

    Ich bin selbst kein Unterstützer Christian Wulffs und hätte mir Joachim Gauck als neuen Bundespräsidenten gewünscht. Als Niedersachse musste ich lange genug die Machenschaften der Staatskanzlei in Hannover ertragen. Doch verliert Ihr Artikel, Herr Bollmann, erheblich an Qualität, indem Sie Ihren Ärger über die Wahl und Person Wulffs an seiner Heimatstadt Osnabrück auslassen.

     

    "Kaum eine deutsche Stadt steht so sehr für das behagliche alte Westdeutschland, das sich seit den achtziger Jahren kaum verändert hat."

     

    Dieser Satz ist vollkommen überflüssig und entbehrt wahrlich jeder journalistischen Substanz.

    Natürlich passt es Ihnen perfekt ins Bild, dass Christian Wulff nicht beispielsweise in Neukölln geboren wurde.

    Natürlich können Sie nicht wissen, wie lebens- und liebenswert Osnabrück ist, wenn Sie augenscheinlich noch nie dort waren. Aber dann seien Sie doch bitte so lieb und sparen sich solche gehaltlosen und wirklich ungeeigneten Kommentare. Das hat die Stadt nicht verdient. Die Darstellung, Osnabrück hätte in Westdeutschland eine Art Monopolstellung in Sachen Spießigkeit und Langeweile, ist absurd und lächerlich und hat zur Folge, dass Sie ein falsches Bild von einer Stadt und deren Bewohnern verbreiten, die nun weißgott nichts dafür kann bzw. können, dass unser Staatsoberhaupt dort geboren und aufgewachsen ist.

    Das ist, auch wenn ich mich wiederhole, überflüssig, respektlos und unanständig.

    Viele Grüße nach Bad Dürkheim, Herr Bollmann.

  • M
    Matthias

    "Kaum eine deutsche Stadt steht so sehr für das behagliche alte Westdeutschland, das sich seit den achtziger Jahren kaum verändert hat."

     

    aha, daran sehe ich dass der autor nicht jemals auch nur einen fuß auf osnabrücker boden gesetzt hat. armselig.

  • M
    Müller

    Ein wirklich netter Herr, der Herr Bundespräsident!

    Bei den blinden Menschen in Niederschsen bleibt er in ewiger Erinnerung. Denen hat er 2005 das pauschale Blindengeld gestrichen und 2007 auf massiven Protest wieder eingeführt, allerdings nur zur Hälfte des vorherigen Betrages.Die Blinden sollten ihre Bedürftigkeit nachweisen, in Blindenschrift? Ihnen wurde erklärt, das auch sie zur Haushaltssanierung beitragen müssten. Niedersachsen hatte seinerzeit 45 Mrd € Schulden und mit dem Angriff auf die Blinden, spart man 45 Mio im Jahr. Ein feiner Zug nicht wahr?Wer sich an Blinden vergreift ist würdig Bundespräsident zu werden und 19000 € / Monat bis an sein Lebensende zu bekommen. Mein Präsident ist er nicht, er ist einfach nur ein Merkel-Getreuer!

  • AK
    Andreas Kühne

    Wulff ist ein Befürworter der menschenverachtenden Atomenergie, so einer kann kein Präsident für alle sein. Er ist eher gefährlich.

  • KD
    Kurt David

    Strategie von Konsens und Konfliktvermeidung? Herr Wulff ist ein Opportunist!!!

  • MB
    Manfred Bock

    Die Linke hat hier eindeutig versagt, sie hätte ihre SED-Vergangenheit bequem loswerden können. Afghanistan, usw. ist doch nur vorgeschoben. Den unermüdlichen Stasiaufklärer wollten sie auf gar keinen Fall, so haben wir nun den Parteisoldaten Wulf als Präsidenten, traurig für Deutschland.

  • U
    Unbequemer

    Der Augenblick der Wahrheit

     

    Gestern Abend, als nach der Wahl die Nationalhymne gesungen wurde, dort konnte man bei einem kurzen Schwenk sehen, - es waren nur ca. 5 Pernonen im Bild - daß die Kandidatin der Linkspartei, Luc Jochimsen und eine weitere Frau die Hymne nicht gesungen haben. Das sagt mehr als tausend Worte.

     

    Dieses ist nur als Zeichen zu interpretieren, daß dieLinke bis heute nicht in diesem Land angekommen ist. Diese Verweigerung war eine bewußter Akt.

     

    Frau Jochimsen - wenn Ihnen das Singen der Nationalhymne solche ideologische Probleme bereitet - wie kommen Sie dann darauf die Präsidentin der Deutschen und dieses Landes werden zu wollen? Warum das Staatsoberhaupt eines Landes werden, das man scheints verachtet?

  • K
    Klaus

    @freidenker: Da sehen Sie etwas falsch. Abgesehen davon, dass Herr Gauck für die Linken unwählbar war (siehe vorherigen Kommentar, auch schön nachzulesen auf den nachdenkseiten), hätte es auch nichts genützt, wenn alle Linken gesammelt im dritten Wahlgang für Gauck gestimmt hätten - schließlich wurde Wulff mit absoluter Mehrheit gewählt. Davon abgesehen wäre Herr Gauck auch kein "Präsident des Volkes" gewesen - seine neoliberalen Ansichten und seine Distanzierung zu Solidarität und soziale Gerechtigkeit sprechen für sich.

  • W
    Wolf.G.B

    Steuer-Mann:

     

    "Hätte es eine wirklich demokratische Wahl gegeben....Kandidat der Herzen war eindeutig Joachim Gauck...."

     

    Hätte nicht irgendein Klops den Namen "Gauck"-Behörde erfunden, wäre Dein Herzenskandidat ebenso wie die damaligen anderen Berufsbetroffenen ebenfalls nur noch unter "Hautschuppen" zu finden.

     

    Schon mal was von Schorlemmer gehört ?

     

    Nein?

     

    War das eindeutig ?

     

    gruß wolf

  • DN
    Dr. No

    Im Blog habe ich gerade geschrieben, der Bischof von Münster Clemens August hätte im Dom von Münster den Nazis die Leviten gelesen. Da ich um die kritische taz-Leserschaft weiß, habe ich gerade bei Wikipedia noch mal nachgeschaut: Die wesentlichen kritischen Predigten wurden gehalten in St. Lamberti und in der Überwasserkirche von Münster. Beides sind große Kirchen in der Münsteraner Innenstadt. Hier ein Auszug aus einer Rede von 1941, als die Nazis auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs waren:

     

    „Der physischen Übermacht der Geheimen Staatspolizei steht jeder deutsche Staatsbürger völlig schutzlos und wehrlos gegenüber. … Keiner von uns ist sicher, und mag er sich bewußt sein, der treueste, gewissenhafteste Staatsbürger zu sein, mag er sich völliger Schuldlosigkeit bewußt sein, daß er nicht eines Tages aus seiner Wohnung geholt, seiner Freiheit beraubt, in den Kellern und Konzentrationslagern der Geheimen Staatspolizei eingesperrt wird.“

     

    Interessanterweise hat Karol Woytila, der spätere Papst, damals als Zwangsarbeiter die Predigten von Clemens August gelesen und sein Mut war ihm sicherlich später ein Vorbild. Es gibt von den Medien hochgeschriebene "Widerstandskämpfer" wie Herr Gauck und es gibt wirklich mutige Menschen, in deren Gedenken man auch lange nach ihrem Tode noch feuchte Augen kriegt. Diesen Unterschied wollte ich deutlich machen.

  • W
    Wolfgang

    "Gott schütze unser Land" sagte Herr Wulff nach der

    "Wahl".

    Hat er es vorher getan????

  • H
    Hermann

    Nun wird Florida Wulff seine Urlaubsreisen selbst bezahlen können.

     

    Es ist Zeit, das diese Unsägliche Regierung zurück tritt und den Weg für Neu Wahlen frei macht.

  • F
    Florentine

    "Er verkörpert die Strategie von Konsens und Konfliktvermeidung nach außen perfekt".

    Wo ist da das Problem? Lieber so-als einen gesellschaftlichen Spalter wie Gauck.

     

    Ich bin froh, dass es Wulff wurde. Von den zur Wahl stehenden Personen das kleinere Übel. Dieser medial inszenierte Gauck-Hype wird seinen politischen Aussagen nicht gerecht. Gauck als Präsident für alle? Ha, da lach ich mal. Gauck ist neoliberal. In den Reden ließ er schlimmeres durchscheinen. Zum Glück für die Normalbevölkerung im Lande blieb dieser Mann der Republik als Bundespräsident erspart.

    Seit der medialen Inszenierung Gaucks durch SPD, Grüne und Medien und deren eindreschen auf die LINKE können wir erahnen, welchen Kurs die SPD und die Grünen im Falle einer Regierungsmehrheit fahren werden: Agenda 2010 reloaded.

    Spätestens nun kann jeder SPD/Grünen-Wähler wissen, was er wählt.

  • DN
    Dr. No

    Das Motto von SPD/Grüne scheint zu sein: Wer nicht für Gauck ist, ist für die Stasi. So ein Tinnef.

     

    Ich würde mal sagen: Für einen Pastor enthielt die Botschaft von Herrn Gauck verdammt wenig Bergpredigt. Dass das in diesem Land nur den Linken aufgefallen ist, DASS spricht Bände. Fällt denn niemand auf, dass dieser Mensch lauter angepasstes Zeug von sich gibt? Seine Kritik war immer völlig einseitig; ich glaube die Linken wären sogar mit einem Mann wie Karol Woytila, dem ehemaligen polnischen Papst besser klar gekommen. Der hat wenigstens einen eigenen Kopf gehabt und sowohl die Übelstände sowohl des Kommunismus als auch des Kapitalismus angeprangert (okay, von seiner Sexualmoral reden wir besser nicht).

     

    Und was seine Rolle im Widerstand anbelangt: Der Bischof von Münster, Clemens August, auch genannt der Löwe von Münster, hat in der Nazizeit in dem großen und voll besetzten Dom von Münster den Nazis die Leviten gelesen. So ein Kaliber war Gauck nun wirklich nicht. Wenn Clemens August der Löwe von Münster war, dann ist Gauck das Mäuschen von Mecklenburg. Und was noch interessant ist: Es gab sehr wohl linken Widerstand gegen die SED. Der kommunistische Sänger und Spanienkämpfer Ernst Busch hat Honecker mal eine runter gehauen, um nur ein Beispiel zu nennen. Gerade von der Kirche wird das aber gerne tot geschwiegen - denn die Damen und Herren von der Linken waren etwas mutiger als die Kleriker.

  • S
    Steuer-Mann

    Merkel hat mit dem willfährigen Parteisoldaten Wulff den präsidialen Abnicker bekommen, den sie unbedingt haben wollte. Mittelfristig wird das ihre Kanzlerschaft sowie die erbärmliche schwarz-gelbe Regierung aber auch nicht retten.

    Wenigstens hat der Niedersachse mit dem Charme und der Geschmeidigkeit eines Fieberzäpfchens den Sack erst in der Verlängerung zumachen können und das auch noch ziemlich knapp:-)

    Schande über die Linke, die mit ihrer (grundsätzlich durchaus zu begrüßenden) Prinzipienfestigkeit dazu beigetragen hat, den schwer angeschlagenen Schwarzgelben einen - wenn auch jämmerlichen - Sieg zu verschaffen.

    Eines dürfte allerdings klar sein: Hätte es eine wirklich demokratische Wahl gegeben, wäre der sturmfest-erdverwachsene Wer?-Wulff jetzt nicht der oberste Grüßaugust der Nation. Der Kandidat der Herzen war eindeutig Joachim Gauck.

  • DH
    Daniel Herz

    Der nächste Sparkassendirektorbundespräsidentenlaiendarstellerversuch.

  • HD
    Hans Dampf

    Eine Info über Wulff, die noch nicht bis zur taz vorgedrungen ist:

    Einfach mal

    "Christian Wulff" Arbeitskreis Christlicher Publizisten ProChrist

    in einer Suchmaschine eingeben.

  • K
    Klaus

    @Thomas: Was hätte die Linke ihrer Meinung nach denn tun sollen? Der Kandidat Gauck (Mietglied des Verbandes Atlantik-Brücke, pro Afghanistan-Krieg, gegen Solidarität und staal. Führsorglichkeit) war für die Linke genauso unwählbar wie Wulff. Somit hat sie die einzig richtige Entscheidung getroffen, sich im dritten Wahlgang der Stimme zu enthalten. Ich gebe Ihnen Recht, dass SPD und Grüne einiges Talent für Strategie bewiesen haben - die Aufstellung des Kandidaten Gauck geschah nämlich in keiner Weise aus innerer und politischer Überzeugung (Gauck verkörpert eher neoliberale Ideen), sondern einzig und allein aus parteitaktischem Kalkül.

  • HD
    Hans Dampf

    Eine Info über Wulff, die noch nicht bis zur taz vorgedrungen ist:

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32871/1.html

  • F
    freidenker

    Dank an die Linkspartei, die die Wahl Wulffs möglich gemacht hat.

  • W
    Wolf.G.B

    Lieber Thomas, das Verhalten der Linken war richtig; Gauck ist keinesfalls ein (links)liberaler, er ist ein säuselnder Konservativer, Gauck wäre nicht der Bundespräsident eines geinten Deutschland geworden, sondern nur der alternde Stasijäger, der während seiner gesamten Amtszeit vor den Linken gewarnt hätte.

    Bornierten Spießern wäre das egal, dieses Bild vermittelte mir gestern mit ihrem Kommentar eher Frau Kühnast....

     

    Das es Wulff auch nicht sein kann, machten die Linken mit ihrer Enthaltung deutlich...

     

    TAZ: Was für ein doofes Abstimmungstheater? Wie wär´s mit einer vierten Wahlmöglichkeit: "Ja, Grün/Rot/Rot hätten sich auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen müssen, Herr Gauck war erkennbar für die Linkspartei nicht tragbar"

     

    gruß wolf

  • ZP
    Zoon Politikon

    Theokratie oder Demokratie?

     

    Bei allen Stärken eines Herrn Gauck - überparteilich und Theologe. Wir hätten dann einen "gewählten Theokraten" gehabt.

     

    Da ist es mir schon lieber einen Juristen,(Partei-)Politiker und gewählten Ministerpräsidenten als Bundespräsidenten zu haben.

     

    Wichtiger wäre es die Amtszeit des Bundespräsidenten auf fünf Jahre zu begrenzen - sprich von einer Wiederwahl abzusehen. Außerdem sollte es nicht nur ein Mindestalter von 40 Jahren geben sondern auch ein Höchstalter - von 68 Jahren, wie dies z.B. bei Oberbürgermeistern und Bundesrichtern der Fall ist.

    Das würde bedeuten, dass der Kandidat bei seiner Wahl höchsten 63 Jahre alt sein darf.

     

    Ganz im Gegenteil zur Headline dieses Artikels ist Herr Wulff erste Wahl für Angela Merkel gewesen.

     

    Ihr vorgeschlagener Kandidat hat - zwar erst im dritten Wahlgang - die absolute Mehrheit gewonnen.

     

    DIE LINKE hat dabei gezeigt, dass sie doch eine Nachnachfolgepartei der SED ist und mit der rot-grün keinen Staat werden machen können. Die Sozialdemokratie wurde von Schröder/Lafontaine gespalten und die Abspaltung verbündet sich mit Ex-SEDlern! Oskar Lafontaine hat hierfür seinen Beitrag - der Negation - geleistet.

     

    Solange es aber Angela Merkel gelingen wird die Union als stärkste politische Kraft zu festigen, hat sie die Wahl zwischen schwarz-gelb, schwarz-grün, schwarz-rot oder gar "Jamaika".

     

    Angela Merkel hat den Sturm überstanden und damit die Chance in ein ruhigeres Fahrwasser zu gelangen.

     

    Hoffentlich bringt sie die Weitsicht und den Mut auf die "Merkelsteuer" schrittweise auf 25% zu erhöhen, um somit die fiskalischen Zwänge zu lösen.

  • S
    stephan

    Talent für Strategie brauch man wohl auch, um in der Politik taktieren und intrigieren zu können, und seine politischen Gegner "geschickt" vorführen zu können.

  • K
    Konrad

    In diesem Zusammenhang empfehle ich einen Artikel auf Telepolis über Christian Wulff.

  • H
    Hiob

    "... die Linke einfach nur ein Haufen bornierter Spießer."

    Ach ja? Dann hätte die Linke also einen erzkonservativen Schwarzrock, der den Kosovo- und Afghanistankrieg befürwortet, hinter dem Sozialabbau steht und die Linke als regierungsunfähig bezeichnet wählen sollen???

    Sorry, dieser Mann war für die Linke niemals wählbar. Wenn man jemandem ins Gesicht spuckt, sollte man auch nicht mit seiner Stimme rechnen.

     

    Nein, ich danke der Linken für ihre Konsequenz. Sie hat mit ihrem Handeln gezeigt, dass ich mich als Wähler auf ihre Aussagen verlassen kann. Ganz anders als z.B. SPD und die "Friedens"-Partei Grüne. Gauck wäre vor 20 Jahren von den Grünen ebenso abgelehnt worden.

  • K
    kleinerhobit

    Die Linken haben sich aufgeführt wie im Kindergarten.

    Außerdem lassen sie sich gerade in Brandenburg vom Vattenfall-Konzern über den Tisch ziehen, der dort Kohlendioxid aus seinen Braunkohlekraftwerken unter der Erde verpressen will. Die Linken sind mittlerweile genau so süchtig nach den Fleischtöpfen der Macht wie alle anderen.

  • F
    felsbrandung

    In der Vergangenheit hatten wir gute Präsidenten, die erst im dritten Wahlgang gewählt wurden. Deshalb waren sie keine Präsidenten "III Wahl". Genaus so wird es mit Wulff sein.

  • S
    Schlupp

    Schöner Artikel! Ansonsten hat die gegenwärtige Situation ja leider wenig Asthetik zu bieten.

  • K
    kapilavadsu

    Wulff ist der erste Präsident der nachweislich keine Eier hat.

  • M
    mau-Mau

    Deutschland freut sich. Es hat wieder einen teuren Nick-Dackel und Grüß-August. Der hoch verschuldete Staat. lässt sich ja schließlich nicht lumpen.

  • M
    martin

    So schlimm, wie es durch den Artikel scheint, ist Osnabrück nicht! Die Stadt hat ordentlich Rock ´n´ Roll im Arsch. Stadttheater (obwohl nun besser und auch mit nackten Frauen) und Wulff sind aber nicht die besten Argumente für unsere Stadt.

  • A
    Ahrend

    Zum Glück hat nicht dieser scheinheilige Pfaffe gewonnen, auch wenn Wulff, der biedere Pfadfinder, auch nicht besser ist.

    Immerhin konnten sich die Grünen noch einmal künstlich aufblähen (Versagen der Linken,.... trallallla), getreu dem Motto wir setzten Euch jemanden vor und wenn Ihr den nicht wählen wollt, zeugt das von mangelndem Demokratieverständnis.

  • T
    taktloss

    Nachdem sie in NRW von Rot-Grün so verschaukelt wurde ist es doch verständlich, dass die Linke jetzt nicht angerannt kommt um den zweiten CDU-Kandidaten (Gauck) zu retten, der doch gewiss auch nicht auf die Stimmen von "Demokratiefeinden" angewiesen sein will.

  • VV
    Volker Vonssen

    Ich bin mir noch nicht sicher, welches Wort die Wahl des BP besser umschreibt: Schmierenkomödie oder Kaspereltheater?

     

    Auf jeden Fall machen die ganzen Vorkommnisse immer weniger Bock auf "Demokratie". Kotz!

  • S
    scarabeo

    Frau Jochimsen sang nach der Wahl die Nationalhymne nicht mit!

    Wenn es noch eines Arguments bedurfte, dass die Kandidatin für das Amt und ihre Partei für die Übernahme von Regierungsverantwortung völlig inakzeptabel sind, dann dies.

  • M
    murphy

    Haette die Linke gestern fuer Gauck gestimmt, haette ihr bei Neuwahlen eventuell Regierungsverantoetung gedroht,

    Diesem Risiko wollte sie sich offensichtlich nicht aussetzen.

     

    Da ist das kategorische "dagegen" viel komfortabler.

    Die Linke ein unwaehlbarer pubertaerer Witz.

  • A
    Aki

    Da haben die politkommissare der linken ganze Arbeit geleistet und nachdrücklich bewiesen das sie unfähig sind Verantwortung zu übernehmen. Aber vielleicht werden sie dadurch nachhaltig entzaubert. Das sind billige Revanchisten.

  • D
    dieLINKE

    Vom braven Multikulti-Wulff, dem Wunschkandidaten der türkischen Regierung werden wir niemals auch nur ein einziges kritisches Wort zu den wahren Problemen Deutschlands und Europas hören. Er ist einfach nur Muttis Bester und kann nun als Bundespräsident seinem Wunsch nachgehen, Deutschland in ein Land zu verwandeln, "das bunter und vielfältiger ist”

    Das Volk soll sich über den Wahlausgang nicht beschweren, denn die Bundesversammlung wählt des Volkes ersten Vertreter und diese Entscheidung hat nunmal mit dem Volkswillen nichts zu tun .

  • Q
    quetsche

    ich fand es auch peinlich als mitglied der linken . und hätte mir aus meinem verständnis von politik spätestens im 2ten wahlgang auch für gauck gestimmt. wobei ich mit gauck kein problem habe , zumal ich zur wende erst 10 jahre war . und meine politischen ideale nicht davor lagen ...

     

    aus meiner sicht phil ...

    "deutschland hatt verloren..."

  • V
    vic

    Wulff, das neue Schlossgespenst.

    Ein unwichtiger Mensch in einem unwichtigen Amt. Schade nur, dass uns das so teuer kommt.

    Solange es dieses Amt noch gibt, ist es völlig egal wer sich in Bellevue ein schönes Leben macht.

    Gauck wär auch nicht besser gewesen.

  • R
    rast

    Christian Wulff ist würdig, genau wie Joachim Gauck, Bundespräsident zu werden. Enttäuscht haben mich "die Linken", die keine Position bezogen haben, sowie alle von uns Bürgern gesendeten Wahlbeauftragten, die durch "Stimmenenthaltung geglänzt" haben. - Wie jämmerlich ist das denn? "Vom Volk delegiert zu werden um dann mit Stimmenenthaltung zu glänzen?" (Kein Verständnis meinerseits.)

     

    LG rast

  • S
    Simon

    Die Linke war mal meine erste Wahl, nun ist sie höchstens noch dritte. Wenn sie nun nicht mal mehr glaubwürdig Opposition machen kann, muss man wirklich hoffen, dass Sie in absehbarer Zeit nicht regieren darf...

  • P
    Peter

    SPD und Grüne haben den Konservativen Gauck bewußt nominiert, weil sie ganz genau wußten, daß die Linke ihn nicht würde wählen können, und somit die Linke in die Isolation getrieben werden würde. Genau das war auch der Grund, warum Gauck, der genauso von der Union hätte aufgestellt werden können, von den Medien so hochgepuscht wurde.

    Wäre es irgendjemand bei SPD oder Grünen wirklich um ein einheitliches Agieren der Oppositionsparteien gegangen, dann hätten sie sich mit der Linken abgesprochen, und einen geeigneteren **gemeinsamen** Kandidaten aufgestellt, wie z.B. Herrn Schorlemmer.

    Ja, und dann Gaucks Ausfälle gegen die Linke. Sie KONNTE ihn nicht wählen.

    Somit wurde mit der Nominierung Gaucks durch SPD und Grüne fahrlässig oder vorsätzlich die Möglichkeit, einen Gegenkandidaten zu Herrn Wulff durchzubringen, aufs Spiel gesetzt und vermasselt, und das nur, um die Linke vorzuführen und zu isolieren.

  • B
    Bolzmann

    @ Thomas

     

    Schauen sie sich doch den Haufen der Grünen und SPD an, auch nur bornierte Spießer (und noch mehr, Stichwort Harz4, Schröder und Co.), denen hätte klar sein müssen, daß sie mit Gauck bei der Linkspartei keine Chance haben, aber vlt. wußten sie das auch, nahmen das billigend in kauf, um mal wieder Stimmung gegen die Linke zu machen.

    Was dabei immer komisch ist, auf der einen Seite fordert Rot-Grün von der Linkspartei, was auch immer, nimmt sie dann aber nicht ernst, und faselt was von nicht politikfähig in fast jede Kamera, obwohl die Realität etwas anderes sagt, nicht nur in Berlin. Dabei von der Partie die eigentlich immer gleichen Verdächtigen, Roth, Gabriel und Co.

     

    .."Gauck hat aufscheinen lassen, was tatsächlich möglich wäre."

     

    Ach ja? Sind doch auch alles nur Worthülsen von Gauck, schließlich wollte er ja gewählt werden.

    Von welcher Stimmung er erzählte, die er angeblich aufnahm, verschließt sich mir völlig.

    Vlt. hätte er damals mit der Namensgleichen Behörde etwas mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen sollen, zum anderen, einen Pfarrer, auch noch so angeblich bürgerrechtlich engagiert, möchte ich nicht als Bundespräsident haben.

    Aber letztendlich ist es eigentlich auch wurscht, welcher Hans-Wurst den Job macht, er hat eh keine Macht, und seine Reden hört sich doch kaum einer vom Volk an (wenn ich spät von Arbeit nach hause komme, no way, ich will die Bande nicht sehen und hören), geschweigedenn handelt danach - wie im Großen, so im Kleinen.

    Nur noch so nebenbei, wer jetzt denkt ich würde automatisch die Linkspartei wählen, der täuscht sich, ich finde es nur unter aller Sau, den schwarzen Peter immer nach Links weiterzugeben, am Ende hat noch die Linkspartei Harz4 beschlossen usw., alles reine Ablenkungsmanöver mit dem Flair des Vergessens darüber, und wieviele dem noch auf dem Leim gehen, wirklich...

     

    armes Deutschland.

  • H
    harry

    unser land, unser land, unser land....

    und zum schluß noch "gott schütze unser land" wie oft kommt "unser land" in dieser kurzen antrittsrede vor? "gott schütze unser land" diesem wunsch kann ich mich nur anschliessen.

    hoffentlich wird der redeentwurf von j.gauck auch veröffentlicht. den vergleich hätte ich gerne noch.

  • E
    Euromeyer

    Das war kein peinliches Trauerspiel und keine Beschädigung der Kanzleuse. Im Gegenteil-perfekter Politpoker. Ich bin garantiert kein Kein Merkel-, oder CDU Fan, aber:

    1. Sie hat gewonnen und wir haben mindestens 4 Jahre einen Präsidenten von ihren Gnaden. Das ist eindeutig ein Sieg nach Punkten.

    2.Das Ergebniss ist ein weiterer Beweis, wie Die "Linke" linke Erfolge verhindert. Denn den Ersten Wahlgang hätte Gauck gewonnen, wenn sie für ihn gestimmt hätten.

    Ich hoffe, dass Merkel Größe genug hat Oskar und Gysi zum Dank einen Präsentkorb zu schicken.

  • C
    cartmanXYZ

    Die Linke ist nur ein Witz. Warum haben sie denn ihre Kandidatin zurückgezogen und sich dann im dritten WG geschlossen enthalten?

    Um Gauck endlich mal eins auszuwischen oder um ganz sicher zu gehen das Wulff eine Mehrheit bekommt? Wahrscheinlich wohl von beidem ein bisschen.

    Das war klassische ASTA-K-Grüppelei.

  • A
    Auxarmes

    @ Thomas: Volle Zustimmung. Wieso können diese Linken Spiesser nicht den guten neoliberalen Afghanistanskriegsbefürworter und Merkelfreund Gauck wählen? So etwas borniertes und arrogantes hab ich noch nie erlebt!

  • G
    Guido

    Die Linke hat einen konservativen Christian Wulff ins Bundespräsidentenamt gehievt. Was ist daran noch links? Doofer geht´s nimmer!

  • O
    Ottmar

    Grüne und SPD hätten sich im Vorfeld mit der Linken auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen müssen. Einen evangelikalen Wirtschaftsliberalen zu wählen, der die Hartz-Gesetze „als mutige Entscheidung“ rechtfertigt und den Afghanistan-Einsatz zwar „nicht gut, aber erträglich und gerechtfertigt“ ansieht, kann von der Linken niemand verlangen.

  • A
    apfel

    @Thomas:

    Am Ergebnis ist zu erkennen, dass die Stimmen der Linkspartei Gauck auch nicht nach Bellevue verholfen hätten. Ich sehe es ja schon kritisch, dass so viele sagen, die Linkspartei hätte gegen ihre Überzeugungen abstimmen sollen und einen Kriegsbefürwörter und Neoliberalen wählen sollen - aber das auch noch ohne jede Chance auf Veränderung dadurch? Warum sollte man?

  • K
    Klaus-Dieter

    Das einzige, was an diesem Tag peinlich ist, ist das Verhalten der sog. Linkspartei.

     

    Sie ist und bleibt das, was sie immer war und immer sein wird. Eine Partei von Gestern.

     

     

    Herrn Wulff gratuliere ich herzlich zur Wahl zum Bundespräsidenten. Er wird ein guter Präsident, wie auch Herr Gauck einer gewesen wäre.

  • N
    Nordwind

    @Thomas

     

    Wes Geistes Kind Gauck ist zeigt sich schon an seinen Mitgliedschaften in erzkonservativen und neoliberalen Think-Tanks (Atlantik-Brücke, deutsche Nationalstiftung).

     

    Warum sollte so jemand in anbetracht der Krise, deren Vordenker ja in eben diesen Kreisen beheimatet sind und die Lobbyarbeit erledigen, für Linke wählbar sein?

     

    Da ?PD und Grüne Gauck zu seiner Kandatur verholfen haben folgt doch nur:

     

    Die Grünen sind eben nur eine ökologisierte FDP und die ?PD hat nichts mehr mit Sozialdemokratie zu tun und pflegt weiterhin ihr neoliberales Weltbild.

     

    Von Wulff ist wohl nur zu erwarten, dass demnächst eine Kampagne gestartet wird, welche in den Schulen den Kreationismus gleichberechtigt neben die Evolutionstheorie stellen will.

     

    Armes Land, das derartige Vertreter hat.

  • P
    poli

    Herzlichen Glückwunsch, Herr Wulff von einem Mitglied der Linkspartei.

     

    Ich freue mich, dass das schmutzige Spiel der SPD und der Grünen, mittels der Bundespräsidentenwahl und der Bertelsmannmedienmafia die Regierung zu beschädigen, was in meinen Augen fast einer Art versuchtem Staatsstreich nahekam, nicht aufgegangen ist.

    Da rot-Grün nicht in der Lage war und ist, funktionierende Mehrheiten für eine Regierungsübernahme zu organisieren, versuchten sie die amtierende und rechtmässig gewählte Koalition auf diese Weise zu sprengen.

    Gleichzeitig wurde ein Kandidat ausgewählt, der dazu dienen sollte, die LINKE zu diskreditieren, da sie genau wussten, dass dieser durch seine reaktionär/konservative Haltung für uns absolut unwählbar war, auch aus Verpflichtung unseren Wähler/innen gegenüber.

    Dazu kamen noch ständige Provokationen und Beleidigungen des Kandidaten Gauck gegen die LINKE während der "Wahlkampfphase", trotz derer man uns nötigte doch zu Kreuze zu kriechen und zum wiederholten Kniefall wegen des von uns angeblich verschuldeten DDR-Unrechts anzutreten.

    Ansonsten sei die LINKE eben mal wieder "nicht regierungsfähig", "nicht in der Demokratie angekommen" undsoweiter.

    Die Grünen bliesen mit in dieses Horn.

     

    Tja liebe Rot/Grüne Mitbewerber auf die Stimmen der Wähler/innen. Dumm gelaufen.

    Weder wurde eine Spaltung unserer Partei bewirkt, noch unsere Wähler/innen enttäuscht und erst recht nicht die Regierung auf undemokratische Weise gestürtzt.

    Da müsst ihr eben weiter hoffen, ganz normal gewählt zu werden.

    Ob euer ultrakonservatíver Kriegsbefürworter-Kandidat ohne Gnade für die Armen Euch zu mehr oder eher zu weniger Glaubwürdigkeit bei euren Wähler/Innen verholfen hat, wird man dann sehen.

     

    Ich bin jedenfalls sehr froh über die Standfestigkeit meiner Partei und glaube, dass unser neuer Präsident auf jeden Fall besser für das Land ist als der Hassprediger Gauck es gewesen wäre.

     

    Schönen Abend noch, muss fernsehen, Anti-Wulff-Propaganda geht weiter bei "Hart aber fair"...

     

    Don´t believe the hype...;)

  • S
    Steffen

    Wulff ist der bessere Kandidat und das sage ich als Linker.

     

    Was bitte leistet Gauck ?

     

    Er befürwortet die Agenda-Politik.

     

    Er befürwortet Kriege.

     

    Er befürwortet neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik.

     

    Er verhöhnt die Systemverlierer.

     

    Er hält den Sozialstaat für Kinderkram.

     

    Er spricht Teilen der Bevölkerung das Mitbestimmungsrecht ab siehe angebliche Demokratieunfähigkeit div. unliebsamer Subjekte aus seiner Sicht.

     

    Er verklärt das marode System das hier nach dem kalten Krieg für sämtliche Übel der heutigen Zeit verantwortlich ist.

     

    Er diffamiert Kritiker an seiner Person.

     

    Er beleidigt demokratische Volksvertreter und Parteien.

     

     

     

     

    Also wirklich wunderbare Aussichten wenn Gauck gewonnen hätte, toller Umbruch, toller Neuanfang, tolle Aussichten für die Zukunft.

     

    Ich bin sehr froh das es nicht Gauck geworden ist und daran konnten zum Glück die SPD/Grüne-Twitterer samt Medienkampagne nichts ändern.

     

    Und die achso böse Linke hat sich diesen Floh nicht diktieren lassen und ihr Profil bewahrt ... auf keinen Fall alle ihre Ideale verraten für die sie kämpfen.

     

     

    SPD und Grüne hätten zusammen mit den Linken einen gemeinsamen Kandidaten suchen können anstatt im Alleingang einen weiteren konservativen-neoliberalen Heinzelmann zu nominieren.

  • U
    uschi

    Die Demokratie hat gesiegt,

     

    100% Wahlbeteiligung!

  • G
    Gunter

    Die Wahl des Bundespräsidenten ist im Niedergang des Kapitalismus beganngen worden und beleuchtet die Praxis und Wirkung der konservativen Politik auf Betroffene und Ausführende kapitalistischer Macht kritisch, bleibt aber selbst nicht frei von Vorurteilen. Die komplexe Thematik ist in dem Medienspektakel erfahrbar, dass an der Lebenswirklichkeit der meisten Bürger v öllig vorbeigeht. Handelnde Charaktere und Personen als Spiegel deutscher Politikpraxis am Beginn des 21. Jahrhunderts geben der überforderten demokratischen Idee ein Gesicht und sind weit über das Ende dieses Wahltages immanent geblieben.

  • H
    Hermann

    Schade, wäre ein Alternativkandidatgewählt worden, so hätte dies eventuell Neuwahlen ausgelöst, was für die FDP zur Zeit todbringend ist.

     

    Es bleibt eine derbe Schlappe für Mutter Blamage und ein amüsanter, fußballfreier Tag.

  • B
    Beatnik

    Eine lange und hart umkämpfte Wahl. Aber war die Alternative so eindeutig vorhanden? Beide Kandidaten haben soziale Vorstellungen, die nicht die erforderliche Distanz und Kritik zu zunehmender sozilaer Kälte beweisen.

     

    Der Bundespräsident kann, soll, darf und muss in seinen politischen Äußerunmgen kritisch begleitet werden.

  • KK
    Klaus Keller

    Rot-Grün ist deutscher Meister im Feiern von Niederlagen!

     

    ich habe die Bekanntgabe via Phönix im Internet verfolgt und war schon erstaunt das man Gauck feierte als ob er gewonnen hätte!

     

    Frau Merkel hat gewonnen.

    Wulff ist als Merkelnachfolger entgültig weg vom Fenster.

     

    klaus keller hanau

  • P
    Poldi

    Sicher, beide Kanditaten sind nicht ohne kritische Eigenschaften. Aber Wulf ist mir, im Gegensatz zur kampagnenartigen Presse- Lobhudelei für Gauck, der bessere Bp. Gauck ist total konserativ, verbissener Kommunisten- und Sozialistenhasser (ich meine die richtigen Sozialisten!)und Kriegsbefürworter. Wulf dürfte da eher ausgleichend wirken. Er überlegt, bevor er spricht, wägt ab und scheint konservativ fortschrittlich eingestellt zu sein, als manche meinen.

  • M
    Mirko

    Schade, Chance vertan. Das "höchste" Amt im Staate, im präsidialen Selbstverständnis überparteilich und repräsentativ für die gesamte Bevölkerung der Republik, verkommt zur Abschiebebank für unliebsame Anwärter auf Kabinetts- oder Regierungssitze.

     

    Sollte Herr Wulff den Tiergarten schon bald als ähnlich ungemütlich empfinden wie sein Vorgänger, empfehle ich die würdevolle Nachfolge in dessen Fußstapfen. Mein Vorschlag für eine dauerhafte Lösung nach Wulff: Christian Ströbele auf Lebenszeit verpflichten, Päpstliche Arbeitsabtrittswürden inbegriffen. Dann könnten uns wenigstens Schäuble, Ursula & Co egal sein.

  • MM
    mit Majo

    Jetzt können Christian, Martina und Nina gemeinsam anstoßen, Prost! Das gefällt das mögen wir!

  • T
    Thomas

    Wulff ist ein Bundespräsident von der Stange und die Linke einfach nur ein Haufen bornierter Spießer. SPD und Grüne haben immerhin einiges Talent für Strategie bewiesen und Gauck hat aufscheinen lassen, was tatsächlich möglich wäre. Vielleicht bleibt das ja übrig - etwas Utopie im Kampf gegen die allgegenwärtige Worthülserei..

  • PL
    phil leicht

    hierzu fällt mir nur ein Wort ein

     

     

    PEINLICH!

     

    was für ein Kasperletheater und nun sitzt man die Probleme weiter aus und freut sich über einen Sieg (kann man dies eigentlich in diesem Zusammenhang sagen??)

     

    armes Deutschland