piwik no script img

Porno-Bauer sauer

Washington (afp) — Ein 61jähriger Amerikaner, dem die Polizei durch einen Trick Interesse an Kinderpornos nachgewiesen hatte, hat Klage beim Obersten Gerichtshof eingelegt. Die Polizei hatte den Namen des Landwirtes Keith Jacobson aus Nebraska 1987 in einer Abonnentenliste von legalen Pornomagazinen entdeckt. 28 Monate lang schickten ihm die Ermittler daraufhin Werbeanzeigen für eine illegale Zeitschrift mit pornographischen Fotos von Kindern ins Haus, bis Jacobson schließlich ein Exemplar bestellte. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung und 250 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Jacobson bestritt in seiner Klage beim Obersten Gericht nicht, „daß Kinderpornographie schädlich ist“. Er stellte aber fest, daß er nicht aus eigenem Antrieb nach Kinderpornos gesucht habe und daß die Ermittlungen der Polizei allein auf der Tatsache basierten, daß er gesetzlich zugelassene Pornomagazine abonniert hatte. Er beschuldigte die Behörden des „Machtmißbrauchs“. Im Juli will der Oberste Gerichtshof ein Urteil sprechen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen