: Popularmusik fördern
Betr.: „Gesucht: Hilfe von ganz oben“ taz bremen v. 16. 5.
Der durch den Wassereinbruch im Güterbahnhof verursachte Schaden ist ein schwerer für die freien Musiker, birgt aber auch ein positives Element: die populäre Musikszene darf sich auch mal wieder kulturpolitisch in der Öffentlichkeit zurückmelden. In der Kulturpolitik der großen Koalition wurde die Unterstützung der freien Szene massiv abgebaut. Personell und finanziell. (…) Mit Beginn der Ära der großen Koalition kam die Abkehr von der Popularmusik und die absolute Hinwendung zur großbürgerlichen Musikkultur. Lediglich der Nachwuchswettbewerb „Live in Bremen“ blieb erhalten, wahrscheinlich, weil die hiesige Wirtschaft in in hohem Maß fördert. Mit denen wollte man es sich nicht verderben. Aber kulturpolitisch wurde er zur Alibifunktion. (…) In die Förderung klassischer Musik gehen Millionen. In der Popularmusik kann man die Tausender an beiden Händen abzählen. Von einer neuen Regierung müssen in Bremen neue kulturpolitische Wege für die Förderung der Popularmusik gegangen werden. Auch knappe Mittel kann man politisch neu verteilen. Die Szene braucht auch heute keine Einmischung, aber Förderung. (…) Das sind nicht nur bezahlbare Probenräume und „Live in Bremen“, sondern auch die Unterstützung von CD-Produktionen, kostengünstige Nutzung von Tonstudios, Organisation von Tourneen, Kontakte zu Labels und Musiksendern (…) und vieles mehr. Hamon Desala, Bremen