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Polizisten mit guter Aussprache

■ Ausländische Polizei-Anwärter können nicht genug Deutsch

Hannover Ausländische BewerberInnen für den Polizeidienst scheitern oft an der deutschen Sprache. „Von 91 BewerberInnen aus EU–Staaten, dem ehemaligen Jugoslawien und GUS–Länerdern sowie der Türkei wurden 1994 vier eingestellt“, sagt Heinz Peter Ulbricht, stellvertretender Leiter des Auswahldienstes der Landespolizeischule in Hannoversch-Münden. Für den gehobenen Dienst gingen 1994 insgesamt knapp 1.400 Bewerbungen (weniger als die Hälfte davon Frauen) bei der Polizeischule ein, 140 KandidatInnen wurden schließlich eingestellt, darunter 37 Frauen.

Die jüngst von der FDP geforderte Einstellung von mehr AusländerInnen als PolizistInnen stößt an Grenzen. „Wir können bei mangelnden Sprachkenntnissen kein Auge zudrücken“, meint Ulbricht. „Hier darf es später beim Einsatz zu keinen Mißverständnissen kommen.“

Eine besondere Behandlung der BewerberInnen mit ausländischem Paß lehnt auch die gebürtige Türkin Fülya Kurun ab. Die 29jährige ist seit Anfang des Jahres bei der Polizeidirektion in Hannover als Ansprechpartnerin für ausländische BürgerInnen eingestellt.

Nach dem modernisierten Niedersächsischen Beamtengesetz können BürgerInnen der EU ebenso BeamtInnen im öffentlichen Dienst des Landes werden. „Sonstige Ausländer“ brauchen eine Genehmigung des Innenministers. Die Landespolizeischule stellt häufig fest, daß ein Teil der ausländischen Bewerber auch die Muttersprache nicht perfekt spricht, da sie schon in zweiter oder dritter Generation in Deutschland leben. dpa

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