31-JÄHRIGER VERLETZT ZWEI MENSCHEN BEI AMOKFAHRT : Polizist versäumt Meldung bei der Staatsanwaltschaft
Die Meldepanne nach der Unfallfahrt eines sogenannten Intensivstraftäters in Berlin geht laut Polizei auf menschliches Versagen zurück. Ob sich daraus Konsequenzen für den Beamten ergeben, müssten nun weitere Auswertungen des Geschehens ergeben, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich am Dienstag. Ein 31 Jahre alter Mann hatte unter Alkoholeinfluss und ohne Führerschein am Wochenende mit einem PS-starken Sportwagen zwei Menschen leicht verletzt und sechs Autos demoliert. Eine Polizeistreife hatte ihn verfolgt und festgenommen, aber dann auf freien Fuß gesetzt. Eine Meldung des Falles an die Staatsanwaltschaft wurde versäumt.
Der Vorfall sei mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft nachgemeldet. „Wir sind tätig. Der Mann wird bei uns verfolgt wegen diverser Verkehrsstraftaten“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner.
Die Informationspanne sei „ärgerlich“, sagte Redlich. Ein Fehler im sogenannten Intensivstraftäterkonzept liege aber nicht vor. Als Intensivstraftäter bezeichnet die Justiz Delinquenten, die innerhalb eines Jahres mindestens zehn Straftaten begangen haben. Für den Umgang mit ihnen haben Polizei und Justiz ein Konzept entwickelt. Dazu gehört, dass für jeden dieser Täter bestimmte ermittelnde Polizisten und Staatsanwälte fest zuständig werden. Im Fall des 31 Jahre alten Mannes gab es diese Meldung nicht. (dpa)