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Archiv-Artikel

Polizeigewerkschaft Kein weicher Feuerberg

Im Umgang mit jugendlichen Mehrfachstraftätern soll der Hamburger Senat nach Ansicht der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) an seiner klaren Linie festhalten. „Die CDU darf kein Aufweichen zulassen, sonst sind wir wieder dort, wo wir in sozialdemokratischen Zeiten waren“, sagte der Landesvorsitzende Joachim Lenders in einem dpa-Gespräch. Das Konzept von Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) mit der Unterbringung in dem Geschlossenen Heim Feuerbergstraße sei „gut und richtig“, befand Lenders. Die Senatorin habe aber „ihre politischen Vorgaben nicht genug durchgesetzt“, offenbar sei in Teilen der Behörde „die alte SPD-Linie weiter aktuell“, vermutet der Polizeigewerkschafter, der bis 2004 Mitglied der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft war.

Unter dem rot-grünen Senat hätten Mitarbeiter des Kinder- und Jugendnotdienstes festgenommene junge Straftäter von der Polizei übernommen. „Weil sie nicht wussten, wohin mit ihnen, wurden die Jugendlichen nach Hause gebracht oder sogar direkt vor der Wache wieder laufen gelassen.“ Jetzt gäbe es das Familieninterventionsteam (FIT) der Behörde, „und man darf hoffen, dass etwas passiert“. Klare Anweisungen an das FIT seien aber erforderlich.

Lenders erinnerte an den aktuellen Fall eines 14 Jahre alten mutmaßlichen Messerstechers. Bei diesem hätten alle anderen Erziehungsmittel versagt. Oft würden solche Jugendlichen nicht beherzt genug in die Feuerbergstraße gebracht, meinte er. Vor der Einweisung als letzte Möglichkeit müssten die anderen Betreuungsmaßnahmen „zügig abgearbeitet“ werden. Für die Forderung der rot-grünen Opposition, das Heim zu schließen, habe er, so Lenders, „überhaupt kein Verständnis“. DPA/TAZ