: Polizeidienst offen für Einwanderer
■ Sperrfristen und Sicherheitsüberprüfungen für Dienstanfänger aufgehoben / Bewerber müssen Gewährspersonen aus West-Berlin oder dem Bundesgebiet nennen
Berlin. Aus- und Übersiedler können sich jetzt ohne Einschränkung für den Polizeidienst in West-Berlin bewerben. Sperrfristen und Sicherheitsüberprüfungen für Dienstanfänger dieses Personenkreises wurden auf Vorschlag von Innensenator Pätzold vom Ausschuß für öffentliche Sicherheit der Alliierten Kommandatur aufgehoben.
Aussiedler, vor allem aber Übersiedler aus der DDR müßten nun nicht mehr fünf Jahre im Geltungsbereich des Grundgesetzes leben, um sich für den Polizeidienst in West -Berlin bewerben zu können, heißt es. Die bisherige Sicherheitsüberprüfung bei der Einstellung in den Polizeidienst entfalle ebenfalls. Nur noch für einen „strikt eingegrenzten Sicherheitsbereich“ werde es solche Überprüfung weiterhin geben.
Die Pflicht zu einer „intensiven Selbstauskunft“ von Bewerbern, die bisher im Osten gelebt haben, bleibe bestehen. Sie müssen auch eine Erklärung über Straffreiheit abgeben und erklären, daß gegen sie kein polizeiliches Ermittlungsverfahren anhängig ist. Bewerber, die älter als 25 Jahre sind, sollten zusätzlich zwei Gewährspersonen aus West-Berlin oder einem anderen Bundesland benennen. Durch die Aufhebung der Beschränkung hofft Pätzold, die Nachwuchsprobleme zu mildern. Bei der Schutzpolizei bestehe in diesem Jahr ein Bedarf von bis zu 800 Dienstanfängern.
dpa
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