: Polens Privat-Wirtschaft
Warschau (adn) - Die Eigentumsverhältnisse behindern nach Ansicht der Regierung in Warschau die Wirtschaftsreform in Polen. Die 7.000 polnischen Staatsunternehmen, die rund 80 Prozent des Nationaleinkommens erwirtschaften, gelten als wenig effektiv und zu groß, als daß sie auf die Anforderungen der Marktwirtschaft wirksam reagieren könnten.
Den Ausweg sieht die Regierung in einer Umbildung in Aktiengesellschaften und den Verkauf an einheimische oder ausländische Kapitalanleger. Nach langer Diskussion leitete der Ministerrat einen Gesetzentwurf an den Sejm weiter, der eine durchgreifende Privatisierung, gleichen Zugang zu den Aktien für alle, freien Wertpapier-Handel und den Aktienerwerb durch Betriebsangehörige vorsieht.
Dabei bleibt offen, wie die Werktätigen, deren Geld heute oft gerade bis zum Monatsende reicht, das notwendige Kapital aufbringen sollen.
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