: Polen will mit Walesa verhandeln
■ Regierung stellt allerdings Bedingungen / Walesa prinzipiell zu Verhandlungen bereit
Warschau (afp) -Die polnische Regierung hat am Dienstag den Führer der verbotenen Gewerkschaft Solidarität, Lech Walesa, zu Verhandlungen eingeladen, dies allerdings unter der Bedingung, daß er die wirtschaftlichen und politischen Reformen unterstütze und seine „illegalen“ Tätigkeiten aufgebe. Das gab der polnische Regierungssprecher Jerzy Urban auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz in Warschau bekannt. Der Vorschlag war laut Urban von einem ehemaligen Solidarnosc–Berater, dem Historiker Jerzy Holzer, gekommen, der in einem öffentlichen Brief an die Zeitschrift Polityka den polnischen Staatsratsvorsitzenden, General Wojciech Jaruzelski, und Walesa zu Verhandlungen eingeladen hatte, damit sie „gemeinsam“ zu einer Lösung der polnischen Krise fänden. Gegenüber einem afp–Korrespondenten erklärte Lech Walesa, er sei zu Verhandlungen bereit, jedoch nur „ohne Bedingungen“ und unter Einhaltung der internationalen Konventionen über den gewerkschaftlichen und politischen Pluralismus. „Je schneller wir uns verstehen, desto besser. Ich glaube aber, daß die Verständigung unter Polen ohne wirklichen Pluralismus nicht möglich sein wird.“ FORTSETZUNG VON SEITE 1
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