■ Pleite bei Ost-Maschinenbaukonzern: Chef und Hausbanker zeitweise im Knast
Halle (dpa) – Die Treuhand will die 1991 verkaufte vor der Pleite stehende Samag Maschinenfabrik Sangerhausen nicht zurücknehmen. Das sagte ein Treuhandsprecher gestern. Der Gesellschafter des Betriebes, Kurt Mayer, sitzt seit Donnerstag abend in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Geldwäsche, des Betruges, der Untreue und des Subventionsbetruges ermittelt. Die AOK Halle hatte am selben Tag Antrag auf Gesamtvollstreckung gestellt. Auch der Hausbanker Mayers war am Donnerstag abend kurz festgenommen worden, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Die Samag ist aus einem Betrieb des ehemaligen DDR-Kombinats Chemieanlagenbau Leipzig- Grimma hervorgegangen. Die ursprünglich als nicht sanierungsfähig eingestufte Firma war von der Treuhand an die Mayer gehörende Portland Corporation Plc (London) und zwei Privatleute verkauft worden. Der hatte den Preis für das Firmengrundstück in Höhe von 14 Millionen Mark noch nicht bezahlt. Der Sangerhäuser Betrieb ist mit über 1.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Region.
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