piwik no script img

Play–Off ohne Bayern?

■ Eishockey: Köln und Mannheim im Halbfinale / Rosenheim und Landshut heute vor dem Aus und 400.000 DM Verlust

Hamburger SV - Bayern München2:1

München (dpa) - Die ersten Würfel im Rennen um die deutsche Eishockey–Meisterschaft sind gefallen. Titelverteidiger Köln und Vize–Meister Mannheim stehen im Play–Off–Halbfinale, für Frankfurt und Kaufbeuren ist die Saison beendet. Das gleiche Schicksal ereilt Rosenheim und Landshut, wenn sie am heutigen Freitag in Schwenningen und Düsseldorf verlieren. Der vorzeitige K.o. der Vereine aus dem Süden würde der Bundesliga ein Novum bescheren: Zum ersten Mal seit Einführung der Play–Off– Runde in der Saison 1981/82 fände das Halbfinale ohne bayerische Mannschaft statt. Den Rosenheimern hatte das 4:5–Heimdebakel gegen Schwenningen fast die Sprache verschlagen. Manager Wagner stand mit versteinertem Gesicht an der Bande. Trainer Brdicka rang später nach Worten: „Ich weiß nicht, warum meine Spieler so nervös waren. Spielerisch war jeder ein Totalausfall.“ Katastrophale Abwehrschwächen hatten der Sensations–Mannschaft aus dem Schwarzwald den zweiten Sieg gegen den Favoriten ermöglicht. Auf eigenem Eis kann Schwenningen am Freitag zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Einzug ins Halbfinale (Beginn 15. März) schaffen. Mit einem exakt ausgetüftelten Konzept sei man ins Spiel gegangen, verriet Schwenningens Coach Nedomansky: „Der Plan bleibt geheim, denn wir wollen Rosenheim noch einmal schlagen.“ Das mögliche „Aus“ käme den SBR teuer zu stehen. An die 400.000 Mark Einnahmen fehlen, wenn das Team in den nächsten Runden nur noch Zuschauer ist. „Wir kapitulieren noch nicht“, sagte Brdicka und hofft, daß Schwenningen die ungewohnte Favoritenrolle am Freitag zum Verhängnis wird. Angesicht des drohenden Finanzausfalls wehrt sich auch der EV Landshut gegen den drohenden K.o. „Ich wette, daß es am Sonntag noch ein fünftes Spiel gibt“, meinte Präsident Gandorfer nach dem 4:5 gegen Düsseldorf. Eine Minute vor der Schlußsirene hatte Bundesliga–Torschützenkönig Lee die DEG zum zweiten Sieg gegen den EVL geführt. „Die bessere Mannschaft hat verloren.“ EVL–Trainer Volek, der in Düsseldorf Kontny für Englbrecht ins Tor stellen wird, beklagte das fehlende Glück. Mit dem Minimum von drei Spielen qualifizierten sich Köln (9:4 gegen Frankfurt) und Mannheim (4:2 gegen Kaufbeuren). Beim KEC, der zum siebten Male in Folge ins Halbfinale stürmte und nach dem Titelgewinn 1986 und 1987 den Hattrick anpeilt, hat am Mittwoch der Vorverkauf begonnen. Gerd Münster

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen