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Plattmacher statt Abwickler?

■ Treuhandaktion: Ein neues Wort für »Abwicklung«

Berlin. Der Countdown des Wortes »Abwicklung« läuft: 1.200 Vorschläge aus dem Bundesgebiet gingen bis gestern bei der Treuhandanstalt ein. Sie hatte am Dienstag 1.000 Mark Belohnung für ein Synonym des »häßlichsten Wortes der Welt« ausgesetzt. »Wir waren von dem Echo auf den Aufruf überwältigt«, sagte Treuhand-Sprecher Franz Wauschkuhn. Sogar aus Polen und Belgien kamen Anrufe, aus den Niederlanden kam der Vorschlag, die ganze Holding umzubenennen: »Neuhand« statt »Treuhand«. Vier Sekretärinnen hätten angestellt werden müssen, um alle Telefonate entgegenzunehmen. Nach den Vorschlägen könnte die oft mit Massenentlassungen verbundene Umstrukturierung ostdeutscher Staatsbetriebe künftig »Transformierung«, »Neuprofilierung«, »Neuaufbau« oder »Marktwirtschafts-Anpassung« genannt werden. Weniger positiv war die Anregung, die »Abwicklungs-« in »Plattmach-Abteilung« und deren Mitarbeiter entsprechend in »Plattmacher« umzubenennen. Zumeist seien die Anrufer der Treuhand jedoch freundlich gesonnen gewesen. Die Vorschlagsfrist endete am Freitag. Welcher Begriff künftig dafür stehen soll, wird sich in einer Woche entscheiden. dpa/taz

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