„Die Bierdeckelbibliothek“ im Monsun Theater : Philosophie auf Pappe
Ob verstärker Alkoholkonsum zur verschärften Erleuchtung führt – es sei mal zart dahingestellt. Fakt ist jedenfalls, dass ein steigender Pegel gelegentlich verbale quasi-philosophische Endlosschleifen erzeugt, mit denen der Protagonist dann seine mehr oder weniger interessierte Umwelt erfreut, ohne dass ihn die Antwort noch groß kümmern würde. Eine interessante Frage wäre auch, ob man der Beschriftung von Bierdeckeln – etwa mit echtem Tiefsinn – unbedingt einen größerformatigen Alkoholkonsum vorschalten muss.
Der Protagonist von Jürg Tschannens Stück Die Bierdeckelbibliothek, das jetzt am Monsum Theater zu sehen ist, behauptet das natürlich, und seine 666.000 beschrifteten Bierdeckel sind ein in der Tat imposantes quantitatives Ergebnis. Vielleicht möchte er sie gar gern mit „Zettels Traum“ verglichen wissen, eine geheime Ordnung in das niedergelegte Assoziationsgewirr hineindeuten. Wie weit das gelingt, mag das Publikum selber prüfen. PS
4.,5. + 7.3., 20 Uhr, Monsun Theater, Friedensallee 20