: Pfiffige Jugend
Saint-Emilion (dpa/taz) – Trendforscher und Soziologen, dem Weintrinker von morgen auf der Spur, predigen der Branche eine radikale Neuorientierung. „Allgemein ist der Wein heute nicht mehr im Einklang mit den Werten der Jugend; er wird als statisch angesehen als für ältere Generationen bestimmt und eher als Symbol der Vergangenheit denn der Zukunft“, meint der französische Soziologe Gerard Mermet.„Die Weine kommen heute weder über ihren Inhalt noch ihr Äußeres, die Kommunikation oder ihren Vertrieb an die Jugend heran.“ Eine Marketing-Revolution sei nötig, wie sie schon bei der Kaffee- oder Parfümbranche eingesetzt habe. Auch hier hätten sich die Produzenten mit „pfiffigen neuen Ideen“ erst auf den Geschmack der Jugend und ihre radikal anderen Gewohnheiten einstellen müssen. Zu den ersten Revolutionsfolgen zählt ein Designwettbewerb, bei dem Studenten der Kunsthochschule Bordeaux Weinflaschen im Techno-Look kreierten bzw. Sechserpacks aus Pappe (mit Kunststoff-Folie) und springbrunnenartige Weinspender für Disco-Gänger. Radikal!
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