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Petz als Attentäter

Eine wahrlich typisch russische Bärenmeldung

Attentäterfoto: imago

„Endlich wieder eine Bärenmeldung!“, hallte es gestern kurz vor Redaktionsschluss durch die endlos weiten Hallen der Wahrheit-Redaktion. Allerdings ist es eine grausame aus einem an Grausamkeiten nicht armen Land: „Braunbär tötet in Russland zwei Menschen“, meldete am Montag die Felltieragentur dpa. Demnach hat Meister Petz auf der russischen Insel Sachalin im Fernen Osten dicht neben einem beliebten Ausflugsziel zwei Männer totgebissen. In diesen vom Krieg durchdrungenen Zeiten dachten wir sofort: Jetzt hat der ukrainische Geheimdienst aber wieder eine Meisterleistung hingelegt. Da kann der Mossad sogar noch was von lernen. So weit im Hinterland zuzuschlagen! Und dann noch die russische Ikone schlechthin zu unterwandern und umzudrehen! Ausgerechnet ein Bär als Attentäter! Alle Achtung! Doch müssen wir nach dem ersten zustimmenden Nicken dem russischen Bären ins Gewissen reden und ihn mahnen und warnen. Offenbar handelte es sich bei den beiden Bärenopfern um zwei am Krieg Unbeteiligte. Wenn, russischer Bär, du schon den Trump machst – es gibt lohnendere Ziele in Russland, die da heißen: Putin, Medwedew …

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