Peru: Antiregierungsproteste breiten sich aus
Die teils tödlichen Proteste gegen die Regierung der peruanischen Präsidentin Dina Boluarte haben sich weiter ausgebreitet. Am Mittwoch kam es zu neuen Zusammenstößen in der touristisch geprägten Stadt Cusco. Vertreter des Gesundheitswesens erklärten, 16 Zivilisten und 6 Polizisten seien verletzt worden, nachdem Demonstranten versucht hätten, die Kontrolle über den Flughafen zu übernehmen. Viele Touristen, die in der Region historische Stätten der Inka, etwa auf dem nahe gelegenen Machu Picchu, besuchen wollen, kommen dort an.
Seit Beginn der Proteste nach der Absetzung und Festnahme von Boluartes Vorgänger Pedro Castillo sind mindestens 47 Menschen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften ums Leben gekommen. Castillo hatte versucht, den Kongress aufzulösen, um einer Amtsenthebung zuvorzukommen.
Proteste und Straßenblockaden zur Unterstützung Castillos wurden in 41 Provinzen des Andenstaates beobachtet. Die Demonstranten, die größtenteils aus vernachlässigten, ländlichen Regionen stammen, fordern Castillos Freilassung, Boluartes Rücktritt, Neuwahlen und Gerechtigkeit im Namen derer, die bei Zusammenstößen mit der Polizei getötet wurden. (ap)
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