Personenführung #79: Der taz-Chor: Die Anatomie des Mundinnenraums

Seit 20 Jahren singt die taz – angeleitet unter Anderem von der amerikanisch-bayrischen Chorleiterin Kristina Hayes.

Bild: Miguel Lopes

Anfang Oktober 2015 feierte der taz-Chor seinen zwanzigsten Geburtstag. Unter dem Motto „zwanzig Lieder aus zwanzig Jahren“ jodelten 20 taz-SympathisantInnen, fünf taz-GenossInnen, davon zwei taz-Mitarbeiterinnen.

„Ein facettenreiches Gesangsrepertoir des Chors von Hindemith, Monteverdi und Mozart bis zum vertonten Jandl ist über die Jahre entstanden“

Jeweils drei bis vier Titel aus den drei Phasen der bisherigen ChorleiterInnen und zehn Lieder aus dem aktuellen Programm, das sie mit ihrer bayrisch-amerikanischen Chorleiterin Kristina Hayes seit einiger Zeit proben, wurde zur Aufführung gebracht.

Die unterschiedlichen Klangerfahrungen mit der im Laufe von 20 Jahren dreimal wechselnden Leitung wurden hochgelobt.

Die Jahre mit Chorleiterin Meike, die auch die theatralischen Talente aus jedem herauslockte, dann der Konzertpianist Michael, der den Chor zu ungeahnten Sangeskünsten hochpeitschte, gepaart mit gegenseitigen Unfähigkeits-Verzweiflungs-Schüben übereinander (wir liebten ihn trotzdem innig!).

Dann Chorleiterin Kerstin, die uns mit ungewöhnlichem internationalen und zugleich wunderschönem osteuropäischen Liedgut bekannt machte.

Ein wenig Verstärkung könnte der taz Chor noch gebrauchen. Gesucht werden Stimmen für die Gesangsgruppen Tenor und Bass. Geprobt wird einmal pro Woche dienstags in Kreuzberg.

 

Schreiben Sie an: Doris Benjack, db[at]taz.de

Nebenbei versuchte sie beharrlich, den Sängerinnen und Sängern noch den menschlichen „Klang“-Körperbau beizubiegen, von der Anatomie des Mundinnenraums bis zu den Sitzbeinhöckern, die vorher keiner kannte.

Ein facettenreiches Gesangsrepertoir des Chors von Hindemith, Monteverdi und Mozart bis zum vertonten Jandl ist über die Jahre entstanden.

Und auch Limericks und bayrisches Liedgut fehlen nicht dank Kristina Hayes, die nun seit fast zwei Jahren den Chor leitet.

Kristina wurde in Indiana geboren und hat ihre Wurzeln in Kentucky – und Bayern. Die ausgebildete Sängerin ist in diversen Opernproduktionen tätig.

Schon während ihres Studiums ergaben sich immer wieder Situationen, wo sie die Rolle der Dirigentin übernahm, und auf diese Weise rutschte sie allmählich auch in die Chorleiterinrolle. Der taz-Chor ist überglücklich darüber.

Ein wenig Verstärkung könnte er aber noch gebrauchen in den Gesangsgruppen Tenor und Bass. Geprobt wird einmal pro Woche dienstags in Kreuzberg. Und der nächste große Auftritt wartet schon: am 2. April 2016 beim nächsten taz.lab im Haus der Kulturen der Welt. The beat goes on!

DORIS BENJACK, Mitarbeiterin der taz, ist Mitglied des taz Chors und taz Genossin Nr. 1.