Personenführung #55: Herbert Grammatikopoulos: Unendlich gut vernetzt

Ein Kulturwissenschaftler mit Mechanikerkenntnissen verbreitet die taz im Südwesten – wir danken ihm!

Bild: Christoph Mueller

2011, der Konflikt um Stuttgart 21 brodelte gerade am stärksten, heuerte Herbert Grammatikopoulos bei uns an.

Die taz suchte eine „Honorarkraft für Marketingmaßnahmen in Baden-Württemberg/Stuttgart” – und fand ihn, der laut Bewerbung „über zahlreiche Kontakte zu den unterschiedlichsten Gruppen und Initiativen, im Umfeld der S-21-Gegner” verfügte. Ein Glücksfall, wie sich erweisen sollte.

Kulturwissenschaftler mit Mechanikerkenntnissen

Grammatikopoulos kam 1967 als Kind nach Deutschland – mit seinem Vater auf der Flucht vor der griechischen Militärdiktatur. Nach der Schule begann er das Studium der empirischen Kulturwissenschaften und der Ethnologie, finanziert durch eine mit Freunden gegründete Motorrad-Selbsthilfe-Werkstatt. „Damals ging das ja noch: Im Winter voll studieren, im Sommer an der Uni das Notwendigste, dafür hart arbeiten. Sonst hätte ich nie die Chance gehabt.” Ein Kulturwissenschaftler mit Mechanikerkenntnissen und bester Vernetzung vor Ort – perfekt!

Es war bitter nötig, dass Herbert loslegte, denn mit der neuen sonntaz konnten die LeserInnen auch die Stuttgarter Onlinezeitung Kontext als Teil der Wochenend-taz lesen. Das musste unter die Leute.

Aufbauarbeit im Ländle

So begann Herbert, dessen Spitzname Grammatix lautet, die taz-Aufbauarbeit im Ländle. Von einer Montagsdemo zur nächsten, und zwischendurch noch schnell zu einem Kulturevent, wo ihm die tazzen aus den Händen gerissen wurden.

Am Ende des Jahres waren Herberts Spuren unübersehbar: In keiner urbanen Region Deutschlands gab es einen vergleichbaren Anstieg bei den Abos wie im Großraum Stuttgart. Inzwischen ist Grammatix im gesamten Südwesten Deutschlands unterwegs. Wir danken ihm – und seinem Ländle!

WILLI VOGELPOHL, Leiter der taz-Werbeabteilung