: Personalnot in Ost-Jugendämtern
Berlin. Jugendämter in den Ostbezirken Berlins sind personell unterbesetzt und überlastet, während gleichzeitig ein immer größerer Überhang bei Erziehern droht. »Wenn sich der jetzige Geburtenrückgang in den nächsten Jahren nicht ändert, werden wir zu einem vierstelligen Erzieherüberhang kommen«, prophezeite Jugendsenator Thomas Krüger am Freitag abend in einer Anhörung der SPD-Fraktion. Andererseits fehlen zahlreiche Personalkräfte und Räumlichkeiten für Jugendfreizeiteinrichtungen sowie für Verwaltungsbereiche wie etwa die Jugendgerichtshilfe. Die Senatsinnenverwaltung verweigere jedoch bisher jeden Antrag, Erzieher nach entsprechender Weiterbildung in die »Mangelbereiche« umzusetzen, so Krüger.
Im Jugendamt Hellersdorf seien etwa im Bereich Vormundschaft statt 29 benötigter Stellen nur 19 genehmigt worden, von denen nur 14 besetzt werden konnten. Insgesamt sind im Hellersdorfer Jugendamt von 210 beantragten Stellen 144 genehmigt und nur 110 besetzt worden.
Große Sorge macht den Jugendstadträten der Ost-Bezirke auch die zu niedrige Bewertung der Stellen. Gleichartige Positionen würden eine bis zwei Stufen niedriger bewertet als in den Westbezirken, wozu dann noch die Minderbezahlung von 60 Prozent des Westtarifs käme. Dafür seien keine qualifizierten Mitarbeiter zu gewinnen. adn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen