: Pershing 1A weiter Stolperstein
Bonn (ap) - Die Sozialdemokraten haben die Bundesregierung erneut aufgefordert, nicht mehr am Besitz der 72 veralteten Pershing 1A–Raketen festzuhalten, deren Atomsprengköpfe im Besitz der USA sind. Die Bundesregierung müsse einer Verschrottung dieser Waffensysteme zustimmen, um die Verhandlungen in Genf zur globalen Abschaffung aller atomaren Mittelstreckenraketen nicht zu blockieren, sagte der abrüstungspolitische Sprecher der SPD–Bundestagsfraktion, Hermann Scheer, am Wochenende in Bonn. Bleibe die Bundesregierung bei ihrer Haltung, werde die SPD noch in der Sommerpause eine Sondersitzung des Bundestages beantragen. Der SPD–Politiker verwies auf Äußerungen des amerikanischen Abrüstungsbeauftragten Kenneth Adelman, wonach sich die amerikanische Führung bei der Wahl zwischen einem Abrüstungsvertrag und einem Verbündeten für den Verbündeten entscheiden würde. Wenn die Bundesregierung aber auf dem Besitz der Pershing 1A beharre und die USA diese Haltung akzeptiere, signalisiere dies eine alarmierend große Gefahr, „daß das erste tatsächliche und für uns lebenswichtige atomare Abrüstungsabkommen durch den Widerstand der Bundesregierung zu Fall gebracht werden kann“, sagte Scheer.
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