: Pensionskasse um Millionen geschädigt
In einem spektakulären Betrugsprozeß muß sich seit gestern ein 58jähriger Bankkaufmann vor einer Wirtschaftsstrafkammer des Hamburger Landgerichts verantworten. Hauptanklagepunkt ist Untreue: Dem früheren Leiter der Pensionskasse der Deutschen Konsumgenossenschaften wird vorgeworfen, durch den Kauf von insgesamt 774.575 Aktien der vom Konkurs bedrohten co op AG zum Gesamtpreis von mehr als 300 Millionen Mark der Pensionskasse einen Schaden in Höhe von rund 200 Millionen Mark zugefügt zu haben.
Laut Anklage hatte der Banker in Absprache mit einem Vorstandsmitglied der co op AG die Aktien 1988 erworben, um der co op zu einer verbesserten Liquidität zu verhelfen. Dabei soll der Angeklagte von dem drohenden Konkurs gewußt und die Aktien weit überteuert gekauft haben.
Außerdem soll der 58jährige versucht haben, bei Kündigung von der Pensionskasse eine Begünstigung zu erhalten. Dabei geht es um die Zahlung einer jährlichen Pension in Höhe von 100.000 Mark vom 55. statt dem 63. Lebensjahr an. Der Prozeß ist zunächst bis November 1998 terminiert. dpa
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