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Pelikan abgestürzt

■ Werk in Hannover wird geschlossen

Das Pelikanwerk in Hannover wird geschlossen, rund 1 100 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsplätze. Entsprechende Pläne bekräftigte am Dienstag der Chef der Pelikan Holding AG (Zug/Schweiz), Ludwig Neumeyer. „Wir haben überall Überkapazitäten, der Doppelstandort ist nicht aufrecht zu erhalten“, sagte Neumeyer.

Der Konzern habe im vergangenen Jahr rund 50 Millionen Schweizer Franken Verlust gemacht, wovon mindestens 80 Prozent auf die hannoversche Produktionsgesellschaft PBS (Papier, Büro- und Schreibgeräte)entfielen. Die PBS mit insgesamt rund 2 100 Mitarbeitern ist eine fast hundertprozentige Tochter der Pelikan Holding AG, die zur Metro-Gruppe gehört.

Verhandlungen der Geschäftsführung mit dem Betriebsrat um einen Interessenausgleich seien unterdessen abgebrochen worden, weil keine Übereinstimmung erzielt werden konnte, sagte Neumeyer. Vermutungen des Betriebsrates Christoph Adolph zufolge wurden die Gespräche gestoppt, damit die Frist für Kündigungen zum 30. Juni eingehalten werden könne.

„Wir sollen geschlossen werden, weil wir es mit einem der reichsten Unternehmen zu tun haben, das sich solche Spielereien leisten kann“, sagte Adolph. Er geht davon aus, daß das Firmengelände in Hannover-Bothfeld für die Expo 2000 vermarktet werden soll. „Das ist ein Filetstück, das rund 50 Millionen DM einbringt.“ dpa

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