: Peinliche Verwechslung im OP
Peking (AFP/taz) – Mit einer peinlichen Panne hat der Versuch eines chinesischen Krankenhauses geendet, das medizinische Können seines Personals medienwirksam vorzustellen. Wie die Zeitung Legal Daily am Wochenende berichtete, sollte in einer Klinik in der ostchinesischen Provinz Shangdong die erste Herzoperation ausgeführt werden. Große Aufregung! Geladen waren für den denkwürdigen Tag ein Team des Regionalfernsehens sowie jede Menge medizinische Experten aus anderen Landesteilen. Aufgrund einer Verwechslung landete jedoch statt des fünfjährigen Liu Dalong, der wegen eines angeborenen Herzfehlers operiert werden sollte, der vierjährige Xu Tong unter dem Skalpell der Chirurgen. Ihm hätten am selben Tag die Mandeln entfernt werden sollen. Im Angesicht von Kameras und Fachpublikum schnibbelten die Ärzte voller Eifer los und staunten nicht schlecht, als sie bemerkten, daß gar kein Herzfehler vorlag. Sie glaubten jedoch zunächst an eine Fehldiagnose und brachen die Operation ab. Unterdessen wurden Liu in einem anderen Raum von einem Assistenzarzt fachmännisch fix die Mandeln entfernt. Der wahre Fehler kam erst ans Licht, als die besorgten Eltern Lius an das Bett ihres vermeintlichen Sohnes geführt wurden. Den Angaben zufolge ging es trotz des Mißgeschicks beiden Kindern den Umständen entsprechend gut. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen beide erneut operiert werden. Ob auch das Fernsehen wieder eingeladen werden soll, wurde nicht mitgeteilt.
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