: Partei des Managements
betr.: „SPD aufgeben“, taz hamburg vom 14. 11. 2008
Diese These von Jan Kahlcke verstehe ich nicht ganz: Soll ein Mensch Mitglied einer Partei bleiben, die er nicht mehr unterstützen kann? Ich wundere mich eher, wie viele Leute noch in der SPD sind. Momentan erhalten die Vorstände der Commerzbänke jeder für sich 500.000 Euro Jahresgehalt – aus Steuermitteln. Ein Arbeitsloser Ingenieur oder Facharbeiter erhält nach zwölf Monaten 351 Euro und ist nach Ansicht des Gesetzgebers an diesem Zustand selber schuld. Der Bankvorstand hat sich als Opfer einer Krise dargestellt und erhält dafür eine halbe Million. Die SPD fragt solche Leute nicht nach ihrer Verantwortung, sondern nimmt die pauschal moralisch und materiell in Schutz. Eine Partei, die solche Verhältnisse kreiert, ist nur noch einer Karikatur einer sozialen Gerechtigkeit oder eines sozialen Ausgleichs. ANDRE BERTHY, Hamburg