Parmalat will sich schützen lassen

ROM dpa ■ Der nach einem Milliardenbilanzskandal vom Zusammenruch bedrohte italienische Lebensmittelkonzern Parmalat hat Gläubigerschutz beantragt und gleichzeitig Rückendeckung in Rom erhalten. Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi berief den neuen Vorstandschef Enrico Bondi am Mittwochabend zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Die Regierung rief zudem die EU auf, Notmaßnahmen für die italienische Milchwirtschaft zu bewilligen. Milchbauern haben nach eigenen Angaben seit Monaten kein Geld mehr erhalten. Italienische Medien beziffern das Finanzloch nach neuesten Hinweisen auf 7 bis 13 Milliarden Euro. Parmalat fälschte wichtige Dokumente, um Bilanzwerte in Milliardenhöhe vorzutäuschen. Die Regierung hatte am Dienstag ein Dekret erlassen, das Parmalat vor Gläubigerforderungen schützt und die Fortführung des Betriebs ermöglichen soll.