Panne in BASF-Kläranlage: Giftige Chemikalien im Rhein
Eine halbe Tonne Cyclododecanon ist in den Rhein gelangt. Die „wassergefährdende“ Chemikalie stammt aus einer BASF-Anlage in Ludwigshafen.
LUDWIGSHAFEN dapd/dpa | Aus einer Kläranlage des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen sind seit Mittwoch eine halbe Tonne einer giftigen Chemikalie in den Rhein geflossen. Cyclododecanon ist giftig für Wasserorganismen und wird als „wassergefährdend“ eingestuft, teilte BASF am Donnerstag mit.
Angesichts der ausgetretenen Menge und der Verdünnung im Rhein ist jedoch nicht von einer Gefährdung von Wasserorganismen auszugehen. Das Umweltministerium habe dennoch vorsorglich eine Information an die Rheinanlieger herausgegeben.
Den Angaben zufolge war die Chemikalie nach Spülarbeiten in einem Betrieb im Werksteil Nord zur Kläranlage geleitet worden und wurde dort nicht vollständig abgebaut. Die Ursache ist noch unklar.
Cyclododecanon kommt bei der Produktion von Kunststoff zum Einsatz. Es dient zudem als Vorprodukt bei der Herstellung von Duftstoffen. Für Fische oder Algen ist der Stoff extrem giftig und biologisch nur schwer abbaubar.
Die farblose, nach Kampfer riechende Chemikalie kann nach Angaben eines Herstellers „in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben“. Cyclododecanon ist leicht entzündlich. Bei großer Hitze droht eine Explosion, die gefährliche Dämpfe freisetzt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Syrien nach Assad
„Feiert mit uns!“