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Palins Beamte verbreiteten WitzeRassistische Emails gegen Obama

Mitarbeiter von Sarah Palin haben offenbar eine Reihe von rassistischen Emails verbreitet, die sich gegen den designierten Präsidenten Barack Obama richten. Jetzt ermitteln die Behörden in Alaska.

Über ihn kursieren rassistische Emails: Barack Obama. Bild: ap

ANCHORAGE ap/taz Die Behörden in Alaska ermitteln wegen rassistischer Schmähungen gegen den künftigen US-Präsidenten Barack Obama, die auf Email-Konten des Staates verbreitet worden sind. Die Nachrichtenagentur AP erhielt Kenntnis von fünf derartigen Emails und informierte die Behörden, die nach eigenen Angaben bis dahin nichts davon wussten.

Eine der Emails beurteilte Obamas Sieg und baldigen Umzug ins weiße Haus als "Another black living in government housing!"

Eine Regierungssprecherin sprach am Mittwoch von einem peinlichen Vorfall. Gouverneurin Sarah Palin, die Vizekandidatin von Obamas republikanischem Gegner John McCain, sei alarmiert worden, habe bislang aber keinen Kommentar dazu abgegeben.

Ein Sprecher Palins erklärte, offenbar handele es sich um einige wenige Mitarbeiter, die die Mails weitergeleitet hätten. Nach ersten Erkenntnissen wurden die Witze von außen geschickt und dann von Beamten weiterverbreitet.

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6 Kommentare

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  • T
    Tess

    Wenn irgendwo der Vorwurf von Rassismus gemacht wird, so reagieren manche Linke genau wie die Rechten. Beleidigt und wie von der Tarantel gestochen wird gleich reagiert: "Das ist doch alles nur ein Witz. Darf man jetzt eigentlich gar nichts mehr sagen." Als ob Demütigung witzig wäre.

    Selbstgefälligkeit bei den Linken und Hirnverbranntheit bei den Rechten. Wann hat das ein Ende. Solange es Rassismus gibt, sind rassistische Witze nicht witzig.

  • RS
    Rolf Steiner

    Witze über Farbige, Türken, Ostfriesen, Burgenländer, Österreicher, Piefkes, und vor allem über Juden seit Treitschkes Zeiten sind leider stets auf der Tagesordnung. Ganz selten wird über sich selbst gelacht, und viel gerne über die andern.

     

    Ist es Dummheit, Verachtung oder Humor? Manchmal verwischen diese Grenzen und sagen mehr über den Witze-Erzähler aus, als diesem lieb ist.

  • PP
    @ Pontifex Maximus

    Was wollen Sie damit sagen? Dass rassistische Witze wegen ihres alltäglichen Vorkommens "eher weit links der Mitte" in Ordnung seien? Weil "eher weit links der Mitte" automatisch Recht hat? Besser nochmal nachdenken.

  • AR
    ASt Reyntjes

    Also per mailing: .. so Böses...?

     

    Früher war alles besser: "per pedes ... apostolorum z.B.".

    B. Obama muss man in Palins Betonköpfen für ähnlich wichtig halten, dass man ihn schmähen muss, eilenden Fußes.

     

    Solch Redensart ist nicht nur oftens scherzhaft gemeint; sondern auch schwer erwandert, gut durchgewalkt, gehend (dmait man gesehn wird und kommuniziert kann mit allem wsa auffällt: Bettler, Büffel, Banden- oder Wanderratte...), statt elektronisch diffus verbreiteten Mülls.

    Die Redeweise bei Paulus ("Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen." Röm 10,15; yes, we can: Auch Versfüße sind heuer genehm...) geht auf ein Zitat aus dem profund tradierten Wortschatz Jesajas (52,7) zurück: "Ein herrlicher Anblick [so wird verkündet]: Es eilten über die Berge Heroldsfüße. – Glück hat er verkündet ..." - so bei den Aposteln!

     

    Ja Obamas Sprache und Wahrheitssätze vermögen die letzten religiösen Beißer aus ihren Löchern locken, damit man sie an ihren Zeichen erkennt.

    *

    Dank für solch klitzkleine Nach-Richtungen der taz!

     

    (So transpedal Gott und der anderen Götter Zungen sich verbreitend 'per me et trans orbes'...)

  • PM
    Pontifex Maximus

    Was is jetzt die große Tragik bei den Witzen?

     

    Tut mir leid, aber in meinem Freundeskreis (obwohl wir alle wohl eher weit links der Mitte stehen als rechts) sind derartige Witze alltäglich, deswegen die Behörden einzuschalten is doch mehr als lächerlich...

  • R
    reblek

    Es waren nur "einige wenige". Mal so ganz unter uns: Bush war nicht einmal "einige wenig", sondern "einer alleine" und hat ziemlich viel angerichtet.