PLASTIKTÜTEN : Umweltbundesamt für Bezahlpflicht
BERLIN | Zur Eindämmung des Plastikmülls schlägt das Umweltbundesamt (UBA) eine Bezahlpflicht für alle Plastiktüten vor. „Es gibt gerade in Bekleidungsgeschäften, Drogeriemärkten und Kaufhäusern keine Bezahlpflicht, daher empfehlen wir, dass diese Tüten nicht mehr kostenlos abgegeben werden“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth gestern. Auch die EU-Kommission empfehle einen solchen Schritt, betonte Flasbarth. In Deutschland entfallen auf jeden Bürger im Jahr 71 Plastiktüten. Diese Zahl liegt – auch wegen der Kosten von 10 oder 20 Cent pro Tüte in Supermärkten – bereits weit unter dem EU-Schnitt von 200 Tüten je Bürger.
Die Grünen fordern eine Abgabe von 22 Cent je Plastiktüte, um die Zahl weiter zu mindern. In Irland, wo eine Abgabe von 44 Cent je Tüte eingeführt worden war, habe sich die Anzahl an Tüten von 328 auf 18 je Bürger und Jahr verringert, so das UBA. Noch bis Freitag berät eine internationale Konferenz in Berlin über die zunehmende Gefährdung der Meere durch Plastikmüll. 80 Prozent des Meeresmülls hat seine Ursache an Land. Er gelangt von dort in die Meere. (dpa)