PETER UNFRIED ÜBER CHARTSDIE CHARTS HEUTE MIT RENATE KÜNAST, PENELOPE CRUZ, SALMA HAYEK, SONYA KRAUS, NEIL YOUNG, VAN HALEN UND EDIN DZEKO : Hier wird das Geheimnis von Penelope Cruz gelüftet
Die Grünen: Spitzenkandidatin Renate Künast hat die übliche Häme einstecken müssen für ihre Aussage, sie wolle „ran an das kreative und verantwortungsbewusste Bürgertum, das sich in der Mitte oder einen Millimeter links davon sieht“. Zumindest diesmal liegt sie genau richtig. Was denn sonst? Um individuelle Profite und Wohlstandsinteressen sowie globale ökologische und soziale Verantwortung neu zu organisieren bzw. zunächst einen Transformationsprozess in Gang zu bringen, braucht es das kreative und verantwortungsbewusste Bürgertum.
Allerdings gibt es zwar ein (kultur)kreatives und ein verantwortungsbewusstes Bürgertum, aber die wenigsten sind derzeit wohl kreativ und verantwortungsbewusst. Da man klassische Verantwortungsbewusste kaum kreativ kriegt, geht es nun darum, dass man viele Kreative schleunigst integriert.
Im Übrigen ist Umwelt-, Klima- und Energiepolitik so prioritär, dass die Partei, die sie ernst meint, in jedem koalitionären Zusammenhang denk- und wählbar sein muss. Anders gesagt: Sollten die Grünen diese Partei sein wollen, so müssten sie auch für das Bürgertum attraktiv oder als Partner wichtig sein, das sich einen Millimeter oder wegen mir auch einen Meter rechts von der Mitte sieht.
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Penelope Cruz: Im Café Grundmann saß ein Mann und redete so laut, dass man ihn auch am nächsten Tisch an der Aussprache des Englischen unschwer als Spanier erkannte. Zwei Frauen hatten ihn zum Schnitzelessen hergeschleppt. Offenbar ein Kulturkreativer auf einem Stop-over in Leipzig. Wichtig. Das war nicht erst klar, als sich herausstellte, dass er die Weltklasse-Schauspielerin Penelope Cruz persönlich kennt. „Let me tell you one ting about Penelope Cruz“, sagte er auf Spanglish und machte ein ernstes Gesicht. Die Frauen sahen ihn erwartungsvoll an. Und er: „She is the most boring person in the world.“
Er wiederholte es mehrfach, führte es aber nicht weiter aus. Dann sagte er: „Let me tell you one ting about Salma Hayek.“ Die Frauen sahen ihn an. „She is beautiful …“, er machte eine Kunstpause, „… but small.“ Er streckte seine Hand in Tischhöhe raus: „Like this.“
Die Charts im Mai:
Musik (neu): Just Singing A Song – Neil Young. Botschaft: „Just singing a song won’t change the world“. Deshalb bastelt der Old Man Tag und Nacht am neuen energetischen Antrieb seines alten Autos. Metapher für das große Ganze.
Musik (alt): Dance The Night Away – Van Halen.
Fernsehen: Sonya Kraus (35, RTL 2) zieht sich nach eigener Aussage extra sexy an für bessere Einschaltquoten. Frauenfeindlich? Human, klug und realistisch. Es zeigt, dass sie Menschen und Medium versteht.
Fußball: Edin Dzeko (+ Grafite). Setz dich ganz nah an den Spielfeldrand, und dieser Sturm bläst dich weg. Echtes Erlebnis.
PETER UNFRIEDCHARTS
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kolumne@taz.deMorgen: Anja Maier aus dem SPECKGÜRTEL