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Archiv-Artikel

PETER PUPPE, AUTOR UND ANDERES Der aktive Sterbehelfer

Von DEB
Peter Puppe, 66

■ hat an Sprachheilschulen und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet. Er lebt mit seiner Familie in Bremen FOTO: PRIVAT

Sein neues Buch „Ich sterbe mich“ beginnt mit einem Zitat von Seneca. Von dem Philosophen wurde verlangt, sich selbst zu töten. Aus der Not wurde laut Autor Peter Puppe eine Tugend: Das Recht auf Selbstbestimmung. Über das eigene Leben. Und auch den Tod.

„Wir Menschen sollten selbstbestimmt leben und auch ebenso sterben können“, sagt Peter Puppe. Sein aktuelles Buch „Ich sterbe mich“ behandelt das Thema Sterbehilfe und gibt Anleitungen zum Freitod.

Seit über 30 Jahren beschäftigt Puppe sich mit dem Thema. Seine Mutter starb plötzlich nach einer Gehirnblutung. „Was auch gut war. So musste sie nicht in diesen Zustand der Abhängigkeit kommen, den sie nie gewollt hätte.“

Der ehemalige Sprachheiltherapeut ist mittlerweile 66 und im Ruhestand. Er arbeitet als Autor, Lektor, Hörbuchsprecher und als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben. Er besucht Alte und Kranke und berät sie, wie man eine Patientenverfügung aufsetzt, an welche Ärzte sie sich für eine palliative Behandlung wenden sollen.

„Es gibt aber auch Grenzen dabei. Dann sage ich: ‚Meine Arbeit ist hier zuende, Sie müssen nun mit der Privatperson Peter Puppe sprechen.‘“ Als Privatperson begleitete er beispielsweise einen 90-Jährigen in die Schweiz. Dort ist es erlaubt, einem Menschen Barbiturate in tödlicher Dosis zu verschreiben. „Hier gibt es das nur in der Tiermedizin, da kommt man nicht dran“, sagt Puppe. Er hatte sich auf eine Anzeige des Mannes hin gemeldet. „Er hat gelitten und wollte nicht mehr leben. Warum soll er es müssen?“

Puppe sagt, dass er der Hospizbewegung offen gegenüber stehe – viele verstünden das nicht, weil sie Hospiz und Freitod als einen Gegensatz sehen. Für Puppe ist es jedoch kein Widerspruch. Beidemal gehe es schließlich um Selbstbestimmung.

Seine Frau ist 30 Jahre jünger als Puppe. Mit ihr könne er offen über das Thema sprechen. „Ich habe auch eine Patientenverfügung, schon lange. Ich möchte nicht diesen Punkt verpassen, an dem ich mich nicht mehr erkenne.“ DEB