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PDS will mit Linker Liste gen Parlament

■ SED-Erben und prominente Linke aus der BRD schlossen gestern in Köln ein Wahlbündnis

Köln (taz) - Um die „sozialistische Vision“ in der künftigen deutschen Politik zu erhalten, ist am Wochenende in Köln eine „Linke Liste“ gegründet worden, die zu den Bundestagswahlen am 2.Dezember antreten soll. Zu der Gründungsversammlung für das Personenbündnis, dem Prominente bundesdeutsche Politiker und Intellektuelle sowie die Köpfe der PDS angehören, sind 300 Teilnehmer zusammengekommen. Während die West-Linken die Folgen des Kapitalismus in schrillen Farben schilderten, gaben die Genossen der gewendeten SED zu bedenken, ob nicht Marktökonomie unter bestimmten Bedingungen „mehr leisten“ könne als Planwirtschaft. Im Gründungsaufruf der Initiative heißt es, man wolle an den Zielen „einer demokratischen, herrrschafts und ausbeutungsfreien Gesellschaft“ festhalten und dem „Vernichtungsfeldzug“ gegen die „sozialistischen Ideen in ihrer Gesamtheit“ entgegentreten.

Zu den Gründungsmitgliedern gehören von BRD-Seite Manfred Coppick, Dorothee Sölle und Heinrich Hannover - führende Köpfe des vor zehn Jahren gescheiterten Versuches, eine demokratisch-sozialistische Partei zu gründen. Als Berater von Gregor Gysi soll der frühere orthodoxe Marxist Michael Stamm nach Ost-Berlin gehen, der am Wochenende aus der Hamburger Grün-Alternativen Liste austrat. An der Diskussion nahm auch der frühere Vorsitzende der DDR-SPD, Ibrahim Böhme, teil. SEITE 3, INTERVIEW SEITE 6

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