■ Ozon-Ablaß: Für ein paar Mark?
Karsten Smid, Klima-Campaigner von Greenpeace Deutschland: „Über Frau Merkels Vorschlag braucht man gar nicht zu reden. Aber auch die SPD-Initiative trifft das Problem nicht. 120 Mikrogramm sind der einzig medizinisch begründbare Grenzwert, alles andere sind politische Werte. Mich ärgert auch das Gefasel von Herrn Vahrenholt. Sein Vorgänger Kuhbier hatte das Problem schon längst angedacht. Sich jetzt mit diesem „Vorstoß“ aus dem Fenster zu hängen, finde ich anmaßend. Hamburg ist die größte Ozonquelle im Norden. Deshalb Fahrverbote in der Stadt, keine Ausnahmen! Auf dem Land gibt es weniger Alternativen zum Pkw, so daß dort Tempolimits reichen müssen.“
Paul Schmid, Pressesprecher BUND Hamburg: „'Die Käufer von Kat-Autos nicht bestrafen' – was soll denn so eine Aussage? Das Fahrverbot muß für alle gelten. Ein Kat entfaltet erst nach 5 Kilometern seine Wirkung. In der Stadt machen solche Kurztrips 40 Prozent aller Fahrten aus. Ich denke, die Auflagen sind nicht kontrollierbar.“
Sylvia Reinartz, Verkehrsclub Deutschland (VCD): „Ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Wir haben aber strengere Vorstellungen. Bei 120 Mikrogramm sollten z. B. schon Warnungen übers Radio gehen.“
Willi Loose, Öko-Institut e.V. Freiburg: „Ein Grenzwert von 240 Mikrogramm ist durch nichts gerechtfertigt, wenn man neueste Ergebnisse zur Krebsgefährdung berücksichtigt. Das inzwischen EG-normierte Meßsystem bringt übrigens um 10 Prozent geringere Werte. Nach der Wintersmog-Verordnung geben die Zulassungsstellen Plaketten für schadstoffreduzierte Wagen ab. Eine solche Ausnahmegenehmigung kostet nur ein paar Mark. So ähnlich kann das beim Ozon im Sommer auch laufen.“
Umfrage: Stefan Kreft
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