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Ostern mit Gewalt

■ Ausgangssperre in Gaza verhängt / US-Senatoren fordern Kürzung der Hilfen / Christen verurteilen Israel

Jerusalem (adn/dpa) - Die israelische Regierung hat am Montag eine Ausgangssperre über den gesamten Gaza-Streifen verhängt. Nach israelischen Angaben soll damit verhindert werden, daß es zu Kundgebungen im Gedenken an den vor einem Jahr von Israelis ermordeten PLO-Führer Abu Jihad kommt. Am selben Tag wurde bekannt, daß im Gaza-Streifen eine neue israelische Siedlung errichtet werden soll. Im Norden des Gebiets soll die Siedlung namens „Dugit“ entstehen. Der immer noch amtierende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Schamir gab dazu die Genehmigung.

In den USA wächst unterdessen die Kritik an Israel. Die Delegation von US-Senatoren, die gegenwärtig durch den Nahen Osten reist, sagte vor der Presse, daß man jetzt von Israel dringend Fortschritte erwartete. In einem Interview mit der 'Jerusalem Post‘ schlug Senator Dole eine fünfprozentige Kürzung der Israel-Hilfe vor. In den vergangenen zehn bis zwölf Jahren habe Israel rund 40 Milliarden Dollar Hilfe erhalten - rund 10.000 Dollar pro Bürger. Dole will das Geld zugunsten Osteuropas umlenken.

Die Osterfeiertage in Jerusalem waren von den Gewalttaten der vergangenen Tage überschattet. Israelische Soldaten hatten eine christliche Prozession in der Altstadt angegriffen und ein Heiligenbild zerstört. Der lateinische Patriarch Michael Sabbah warf in einer Predigt radikalen Juden vor, die Vertreibung der Christen aus der Stadt anzustreben. Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien und dem gesamten Orient, Ignatios IV., appellierte an die Weltöffentlichkeit, die Übergriffe israelischer Sicherheitskräfte gegen Christen zu verurteilen. Der moslemische Scheich Mohamed al-Jamal sagte, die Christen seien ein untrennbarer Teil des palästinensischen Volkes.

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