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Ostberliner Betriebsräte formieren sich!

Nach längerem Bemühen, aber gerade noch rechtzeitig mit der Veröffentlichung der neuesten — geschönten — Arbeitslosenzahlen (in manchen Gebieten bis zu 40 Prozent) haben sich die Ostberliner Betriebsräte nun ein gemeinsames Arbeitsforum geschaffen, um jeden weiteren Arbeitsplatzabbau zu verhindern, Willkürentscheidungen der Treuhand wirksamer entgegentreten zu können (»die gegenwärtige Tendenz des Plattmachens zu stoppen«) und eine stärkere Einbeziehung der Räte in die Betriebspolitiken, die nur allzu oft auf Immobilieninteressen hinauslaufen, zu erreichen.

Bisher wurde dies selbst in den Großbetrieben noch ganz unterschiedlich gehandhabt. Die Forderungen der Ostberliner Arbeitnehmervertreter und ihre Formierung werden sowohl von den Gewerkschaften als auch von der Berliner SPD, namentlich vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Peter Wolf, aktiv unterstützt. Ihm geht es in seiner Solidaritätsadresse vor allem darum, »den Industriestandort Berlin zu sichern« sowie »den Sach- und Fachverstand der Betriebsräte zu nutzen und sie nicht weiterhin als Gegner beziehungsweise Störfaktor in den Verkaufsverhandlungen zu betrachten«.

Da aber auch etliche tausend Arbeitsplätze in West-Berlin allein in diesem Jahr abgebaut werden, wenden sich die Ostberliner Räte mit ihrer gestrigen Presseinformation gleichfalls an ihre West-Kollegen, mit der Bitte um Kontaktaufnahme: c/o Narva-Betriebsrat, Telefon: (9) 5832-2366. Helmut Höge

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