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Ost-SPD gegen Einigungsentwurf

■ Protest angemeldet: Der Staatsvertragsentwurf „ist im wesentlichen ein CDU-Papier“

Berlin (taz) - Die zweite Verhandlungsrunde zum Einigungsvertrag begann gestern morgen mit einem Eklat. Die SPD-Minister in Ost-Berlin legten Protest gegen den Rohentwurf zum Einigungsvertrag ein, der ihnen erst wenige Stunden zuvor bekanntgeworden war. Die SPD-Ost ließ erklären, es handele sich bei dem von Staatssekretär Krause erarbeiteten Entwurf im wesentlichen um ein CDU-Papier. Insbesondere Finanzminister Romberg kritisierte, die Vorschläge seines Hauses seien nicht berücksichtigt worden.

Die künftigen Länder der DDR würden nach dem Entwurf zum „Armenhaus in einem vereinigten Deutschland“. Demgegenüber präsentierten sich die beiden Verhandlungsführer, BRD -Innenminister Schäuble und Staatssekretär Krause harmonisch -zugeknöpft vor der versammelten Presse. Die Rohskizze der DDR stimme, so Schäuble, in wesentlichen Teilen mit den Vorstellungen der Bundesregierung überein. Im übrigen wolle man nicht im Vorfeld über mögliche Differenzen, sondern bald über die Einheit auf dem Weg zur Einheit reden.SEITE 2

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