Oranienburg: Abschied von Chinatown
Das in Oranienburg geplante Retro-Viertel wird nach Einschätzung der Stadt nie gebaut.
Das für 500 Millionen Euro in Oranienburg geplante, bundesweit einmalige "Chinatown" steht nach Einschätzung der Stadt vor dem Aus. "Da es keine erkennbaren Aktivitäten vom Investor gibt, wird aus dem Projekt wohl nichts mehr", sagte Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke (SPD) am Montag. Das "Klein- China" mit historisierten Bauten, Gewerbe und Kultureinrichtungen sollte nach ursprünglichen Plänen bis 2010 auf dem rund 80 Hektar großen Gelände eines ehemaligen Flughafens entstehen. Etwa 2.000 Menschen sollten dort leben. "Stirbt das Vorhaben, ist es schade für Oranienburg, aber keine Katastrophe", sagte Laesicke. Die Stadt sei keinerlei finanzielles Risiko eingegangen.
Der Investor will sich dagegen noch nicht von dem Vorhaben verabschieden. Stefan Kunigam, Geschäftsführer der Brandenburg-China-Projekt Management GmbH in Frankfurt (Oder), sagte: "Wir halten an dem Projekt fest und werden im Mai in China Gespräche mit potenziellen Partnern führen." Allerdings räumte Kunigam ein, dass die aktuelle politische Lage - unter anderem die Diskussionen rund um Tibet und die Olympischen Spiele in Peking - auch dieses Vorhaben beeinflusse. dpa