: Oppositionelle in Kenia verhaftet
Nairobi (afp/taz) - Die beiden Hauptgegner der kenianischen Regierung, der frühere Verkehrsminister Kenneth Matiba und der ehemalige Wohnungsbauminister Charles Rubia, sind am Mittwoch abend in Nairobi festgenommen worden. Sie wollten am Samstag an einer Kundgebung in der keninanischen Hauptstadt teilnehmen, die von der Regierung verboten worden war. Wie in Nairobi zu erfahren war, hatten die beiden Politiker, die ein Mehrparteiensystem für Kenia fordern, die Absicht, sich über das Verbot hinwegzusetzen.
Der alleinregierende Staatspräsident Daniel Arap Moi hatte die Versammlung als ein Komplott gegen den Staat bezeichnet. Es sei vorgesehen, so Moi, gedungene Killer das Feuer auf die Versammlung eröffnen zu lassen, damit Panik entstünde. Später sollte dann der Regierung die Verantwortung für den Zwischenfall in die Schuhe geschoben werden. Moi warnte, daß er „gegen Gruppen, die Ruhe und Ordnung stören wollen, hart vorgehen“ wolle. Seine Geduld mit denjenigen, die seine Herrschaft in Frage stellen, sei zu Ende. In jüngster Zeit waren mehrmals Zeitungsredakteure verhaftet worden, denen Kritik an der Regierung angelastet wurde. Seit kurzem kann die Regierung sogar Pressekonferenzen zu „illegalen Versammlungen“ erklären und ihre Organisatoren festnehmen lassen.
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