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Opposition tief enttäuscht

■ Belgrader Protest verbündet nicht

Belgrad (AFP/taz) – Einen Tag nach der Großkundgebung in Belgrad, bei der rund 150.000 Menschen gegen Jugoslawiens Präsident Miloševic demonstriert hatten, hat sich die G-17, eine Gruppe unabhängiger Wirtschaftsexperten und einer der Initiatoren der Großkundgebung, enttäuscht über die Zerrissenheit der Miloševic-Gegner gezeigt. Die Opposition sei in einer „verzweifelten Lage“, sagte Mladjan Dinkic, der Koordinator der G-17, gestern. Die Spaltung der Opposition stärke Miloševic. Die G-17 hat einen so genannten Pakt für die Stabilität Serbiens ausgearbeitet, der eine von Experten geführte Übergangsregierung für die Dauer von einem Jahr vorsieht. Während Zoran Djindjic, Chef der Demokratischen Partei, den Plan unterstützt, weil er den Rücktritt Miloševic' als wichtigste Voraussetzung für umfassende Veränderungen im Land ansieht, lehnt ihn der Vorsitzende der Serbischen Erneuerungsbewegung und ehemalige jugoslawische Vizepremier, Vuk Draškovic, als „unrealistisch“ ab.

Tagesthema Seite 3

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