: Opposition kündigt Massenverhandlungen an
Seoul (dpa) - Die südkoreanische Koalition für eine demokratische Verfassung (NCDC) hat zum Unabhängigkeitstag am Wochenende zu Massenkundgebungen in Seoul und mindestens sechs weiteren Städten aufgerufen. Damit solle die Regierung vor „nichtssagenden und fragwürdigen“ Anstrengungen zur Demokratisierung des Landes gewarnt werden, hieß es am Dienstag in einer Erklärung des Dachverbandes der oppositionellen Gruppierungen. Die NCDC hatte bereits im Juni landesweite Proteste organisiert, die zum Einlenken der Regierung und zur Verkündung eines umfassenden Demokratisierungsprogramms führten. Am Unabhängigkeitstag am 15. August sind in der Vergangenheit Häftlinge begnadigt worden. Die Regierung hat aber bereits angekündigt, daß es in diesem Jahr nicht zu weiteren Entlassungen politischer Gefangener kommen wird. Während einer Protestveranstaltung in einer Seouler Kirche forderte Oppositionspolitiker Kim Dae Jung die Freilassung von etwa 200 noch immer einsitzenden politischen Häftlingen. Unterdessen haben sich seit Tagen andauernde Streiks in Südkorea auf fast alle Industriebereiche ausgedehnt. Arbeiter in insgesamt 130 Unternehmen fordern Lohnerhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und unabhängige Gewerkschaften.
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