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Opferbilanz in El Salvador

■ Bischof Chavez Salvador kritisiert Nichtermittlungen im Fall der Jesuiten-Morde/ 1.524 Tote im Krieg

San Salvador (afp) — In El Salvador hat der Bürgerkrieg im vergangenen Jahr 1.524 Menschenleben gefordert, davon 561 Soldaten. Das teilte der Weihbischof von San Salvador, Gregorio Rosa Chávez, am Sonntag in seiner Predigt mit. Bei den übrigen Todesopfern handelt es sich um Zivilisten und Guerilleros der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Marti (FMLN).

In seiner Ansprache kritisierte Bischof Chávez auch das ineffektive Justizsystem seines Landes. „Enttäuscht“ zeigte er sich über den fehlenden Willen, den Mord an sechs Jesuiten-Patern, unter ihnen Ignacio Ellacuria, Rektor der Jesuitenuniversität von San Salvador, und zwei Frauen aufzuklären, die im November 1989 von Militärs getötet worden waren. Das Justizsystem gebe sich der Lächerlichkeit preis, wenn es den Fall der Jesuiten-Pater nicht löse, unterstrich Chávez.

Damals hatte während einer Großoffensive der Guerilla ein Todesschwadron die acht Personen auf dem militärisch abgeschirmten Universitätsgelände grausam verstümmelt.

Unterdessen griff die FMLN ein Armeequartier im Süden der Hauptstadt an. Wie am Montag von militärischer Seite zu erfahren war, wurde ein Soldat getötet; auch Sachschäden wurden registriert. Außerdem verübten die Guerilleros am Sonntag Sprengstoffanschläge gegen vier Banken in San Salvador.

In den übrigen Teilen des Landes blieb es ruhig, nachdem die FMLN für die Feiertage eine Waffenruhe angekündigt hatte, die am Montag um sechs Uhr Ortszeit in Kraft treten sollte.

Damit solle auch die im November gestartete Offensive gegen die Regierungstruppen eingestellt werden, hatte es geheißen.

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