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Archiv-Artikel

Opern-Wochenende Tristan und Orpheus

Zwei Städte, zwei Premieren, zwei Opern, zwei Liebespaare. Am Samstag gibt es in Oldenburg die Geschichte von Orpheus, dessen Trauer um seine verstorbene Eurydike die Götter rührt. Daher gewährt Jupiter ihm Zutritt zur Unterwelt, um die Geliebte zurückzugewinnen. Unter zwei Bedingungen: Er muss die Furien durch seinen Gesang zu besänftigen wissen und darf Eurydike auf ihrem Weg zurück in die Welt der Lebenden nicht ansehen. Statt wirre Intrigen und Handlungsstränge zu flechten, konzentrierte der Librettist Calzabigi das Geschehen auf zwei Personen und warf damit sämtliche Konventionen über Bord. Gluck war begeistert von der emotionalen und schnörkellos direkten Sprache des Textbuchs, die „dem Komponisten das Mittel an die Hand gibt, große Leidenschaften darzustellen und eine kraftvolle und anrührende Musik zu schaffen“.

In Bremen geht als letzte Opernpremiere der Spielzeit Wagner über die Bühne, ausladend, wuchtig und einer anderen Mythologie verpflichtet. Den alten keltischen Mythos um die irische Königstochter Isolde und Tristan, den Neffen König Markes von Cornwall, hat Gottfried von Straßburg um 1210 zur Weltliteratur erhoben. Zwei Menschen lassen alle gesellschaftlichen Zwänge und Rücksichten hinter sich, um ihre Liebe zu leben. Reinhild Hoffmann inszeniert.

Orphée et Euridice: Samstag, 19.30 Uhr, Staatstheater Oldenburg Tristan und Isolde: Sonntag, 17 Uhr, Theater am Goetheplatz