Opel-Übernahme: Magna nimmt eine weitere Hürde
Die britische Bedenken am Magna-Rettungskonzept für die Opel-Schwester Vauxhall sind angeblich ausgeräumt. Bochumer fürchten um ihren Standort.
BERLIN dpa/taz | Magna ist der Übernahme von Opel einen Schritt näher gekommen. Nach dpa-Informationen wurden die erheblichen Bedenken am Magna-Rettungskonzept für die Opel-Schwester Vauxhall in Großbritannien weitgehend ausgeräumt. Und nach Ansicht der Bundesregierung steht der Staatsgarantie für die Übernahme nichts mehr im Weg.
Auch der Opel-Betriebsrat versprühte am Samstag ungeachtet der heftigen Kritik aus einigen Ländern mit Produktionsstandorten des Konzerns am Konzept des kanadisch-österreichischen Autozulieferers weiter Optimismus. "Ich bin zuversichtlich, dass General Motors und Magna den Übernahmevertrag in dieser Woche unterzeichnen werden", sagte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz.
Am Freitag war bekanntgeworden, dass die Bundesregierung vorerst nicht auf die finanzielle Beteiligung anderer EU-Länder zählen kann. Kein Land mit Opel-Werken wolle sich bisher an der Finanzierung von 4,5 Milliarden Euro an Krediten und Bürgschaften beteiligen, hieß es.
Unterdessen wurden nach dpa-Informationen britische Befürchtungen ausgeräumt, das europäische Sanierungskonzept berge Nachteile für Vauxhall. "Am Freitagabend ist eine einvernehmliche Einigung zwischen Magna und den englischen Gewerkschaften erzielt worden", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus englischen Verhandlungskreisen. In britischen Medienberichten wurde allerdings ein Regierungssprecher mit den Worten zitiert, dass es noch keine Verhandlungslösung gegeben habe.
Die Kritik aus Spanien hält Franz für überwindbar. Die spanische Regierung will sich nur unter neuen Bedingungen an der Milliardenstaatshilfe beteiligen. Spanien verlangt von Magna langfristige Garantien für das Opel-Werk bei Saragossa. Die Spanier hätten inzwischen begriffen, dass der Standort Saragossa nur dank des deutschen Überbrückungskredits noch am Leben sei, betonte Franz. "Sie haben aber nicht verstanden, dass nur noch 5 bis 10 Prozent der spanischen Produktion im Süden abgesetzt werden, der Rest wird mit einer riesigen Kostenbelastung exportiert."
Der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel sieht indes noch Gesprächsbedarf. Mit Blick auf das Opel-Werk in Bochum sieht er bisherige Produktionszusagen wieder in Gefahr. Drohe der von Magna geplante Abbau von über 2.000 Stellen und die Abwanderung ganzer Baureihen, erreiche das Werk eine kritische Größe. "Dann ist die Existenz akut gefährdet."
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