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■ Olympias Sieger: 'ne Insel, die in Glück und Gold schwimmtIrland (liebt Michelle Smith)

Andere Länder haben auch Sorgen. Jetzt sei das „worst case scenario“ eingetreten, meinte der Reporter im irischen Fernsehen: Die Siegerehrung von Michelle Smith und der Boxkampf von Medaillenanwärter Francis Barrett fanden gleichzeitig statt. Man entschied sich für die Zeremonie. Die US- Amerikaner spielten das Lied mit doppelter Geschwindigkeit, damit es schnell vorbeiging. Ein Versuch der US-Funktionäre, Smith disqualifizieren zu lassen, weil sie zu viele Handtücher in die Umkleidekabine mitgenommen hatte, war nach dem Rennen abgewiesen worden. „Eine Goldmedaille war schon toll, zwei waren schier unglaublich, aber drei ... Mir

Dreimal Gold: Irin Smith Foto: AP

fehlen die Worte“, stammelte der irische Reporter nach dem 200m- Lagen-Rennen, während die Familie des Goldhamsters, die nach der ersten Medaille vom Sponsor aus Irland eingeflogen worden war, geschlossen in die Kamera heulte. In einem Laden in der Dubliner Innenstadt hatte der gehässige Zeitungshändler die Irish Times und den englischen Independent nebeneinander ausgehängt. Beide Blätter hatten schwimmende Menschen auf dem Titel: Smith bei der Irish Times, beim Independent war es Paul Palmer, der gerade die erste britische Medaille gewonnen hatte – Silber. Premierminister John Major reagierte umgehend: Er versprach eine nationale Sportakademie für 100 Millionen Pfund. Auch bei Michelle Smith stehen jetzt Politiker Schlange. Der konservative Premierminister John Bruton spielt sich auf, als hätte seine eigene Tochter gewonnen. Ein früherer irischer Schwimmer warf allerdings ein: „Vor zwei Jahren mußte sie allein zum Wettkampf nach Ungarn“, sagte er, „weil sie die Fahrkarte für ihren Trainer nicht bezahlen wollten.“

Wie? Wer? Irland liebt Smith. Deren Spezialdisziplin, die 200 Meter Schmetterling, kommt übrigens erst heute nacht. Der Boxer hat auch gewonnen. Ralf Sotscheck, Dublin

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