Olympia 2014: Entscheidung des Herzens
Am Mittwoch fällt die Entscheidung über den Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014. Salzburg, Pyeongchang und Sotschi hoffen auf den Zuschlag.
GUATEMALA-STADT dpa Traditionelle Alpenidylle, Palmenpanorama an der russischen Riviera oder vielleicht doch ein neues Wintersport-Mekka in Asien? So verschieden sich Salzburg, Sotschi und Pyeongchang im Endspurt um die Olympischen Winterspiele 2014 präsentieren, so unterschiedlich kommt das Kontrastprogramm vor dem Votum am Mittwoch in Guatemala-Stadt auch bei den IOC-Mitgliedern an. "Einen Favoriten gibt es nicht. Es wird ganz eng", sagt IOC-Vizepräsident Thomas Bach, "die Frage wird sein, gehen die IOC-Mitglieder auf Nummer sicher oder wollen sie ein Zeichen setzen." Chance und Risiko
Der IOC-Prüfbericht über die drei Städte lässt nur bedingt Aufschlüsse zu. Die Evaluierungskommission bescheinigte der südkoreanischen Kleinstadt Pyeongchang die beste Vornote dank eines "hervorragenden Konzepts" ohne wesentliche Einschränkungen. Salzburgs Kandidatur mit der Bob- und Rodelbahn am Königsee wurde ebenfalls als "hervorragend" eingestuft, allerdings mit Abzügen. Sotschi musste sich mit einem "sehr gut" begnügen. "Vor sechs Monaten war Salzburg der klare Favorit, aber seitdem ist viel passiert", erklärt der Norweger Gerhard Heiberg, Mitglied der IOC-Exekutive, "es wird eine Entscheidung des Herzens werden."
Chance und Risiko. Die Chance, in Südkorea und Russland mit Hilfe von Staatsmilliarden neue Märkte für Tourismus und Wintersport zu erschließen. Das Risiko, dass Berührungspunkte mit potenziellen Krisenherden einen unabwägbaren Terrorfaktor bergen. Pyeongchangs Nachbarschaft zur diktatorisch regierten Atommacht Nordkorea und Sotschis geringer Sicherheitsabstand zur kaukasischen Unruheregion könnten Salzburg in die Karten spielen. Allerdings bemängelten die IOC-Prüfer, ausgerechnet der Posten Sicherheit sei in Salzburgs Etat (965 Millionen Dollar) zu niedrig angesetzt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!