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■ Berliner TelegrammOhnmachtsanfall verhinderte Befragung

In der gestrigen 7. Sitzung des Untersuchungsausschusses zur Aufklärung der Geschäfte um die Entschuldung des 1.FC Union hat sich der zum wiederholten Male gelandene Präsident Horst Kahstein geweigert, sich von den Abgeordneten Dietmar Volk und Michaele Schreyer befragen zu lassen. Kahstein bestand außerdem darauf, daß die Befragung sich auf eine Stunde beschränke und sofort beginnen solle. Sein Rechtsanwalt Plöger fügte hinzu, er habe ärztliche Atteste. Der Untersuchungsausschuß bestand darauf, wie beschlossen zuerst den früheren Präsidenten des Sportvereins, Detlef Bracht, zu vernehmen und bat Horst Kahstein bis zu seiner angesetzen Zeugenvernehmung bis 16 Uhr zu warten. Unter Protest verließ Horst Kahstein den Raum, brach daraufhin nach Aussagen seines Rechtsanwaltes in der Lobby zusammen und ließ sich ärztlich behandeln. Der Ausschuß beantragte die Anordung eines erheblichen Zwangsgeldes durch das Amtsgericht Tiergarten. Ignoriert Horst Kahstein auch die nächste Vorladung zur Zeugenbefragung am 30. Mai, dann kommt nur noch die zwangsweise polizeiliche Vorladung in Frage. Der Abgeordnete Volk bezeichnete den Vorfall als „eine unglaubliche Mißachtung der Demokratie und der Aufgaben des Parlamentes. Kahstein füge durch sein Verhalten dem Ruf des FC Union Schaden zu.“ taz

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