: Offener Brief -betr.: Neuer Leukämie-Fall in der Elbmarsch, taz vom 5./6.8.1995
Betr.: Neuer Leukämie-Fall in der Elbmarsch, 5./6. August
Sehr geehrter Herr Minister,
nach sieben in den Jahren 1989 bis 1991 in der Elbmarsch an Leukämie erkrankten Kindern und Jugendlichen, von denen drei inzwischen gestorben sind, wurde nun erneut bei einem zehnjährigen Jungen aus Tespe Leukämie diagnostiziert. Diese Häufung von Erkrankungen kann nicht mehr als zufällig abgetan werden! Auch die Greiser-Studie belegt, daß in der Elbmarsch ein erhöhtes Krebsrisiko besteht. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist also nicht mehr gewährleistet.
Die räumliche Nähe der Erkrankungen zu den Geesthachter Atomanlagen, aber auch die jüngsten Funde von Cerium 141 in Bodenproben, verstärken den Verdacht, daß das AKW Krümmel bzw. GKSS ständig Radioaktivität abgeben, die von den vorhandenen Meßanlagen nicht erfaßt werden.
Beenden Sie die Angst der Eltern um ihre Kinder! Sorgen Sie dafür, daß das AKW Krümmel und die Kernforschungsanlagen der GKSS sofort stillgelegt werden!
Mit freundlichen Grüßen,
Doris Bollmeyer
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