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Österreich sperrt Arlberg für LKWs

Berlin (adn/dpa/taz) - „Die Schmerzgrenze ist überschritten“, stellten mehrere Bürgermeister des lärm- und abgasgeplagten österreichischen Klostertals Anfang dieser Woche fest. An der Mautstelle des Arlbergtunnels hatten sie allein am Dienstag rund 1.600 LWKs gezählt. Gestern folgte die Bekanntgabe der politischen Konsequenz aus der Verkehrszählung: Die Arlberg-Schnellstraße S 16 wird für den Transitverkehr mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht gesperrt.

Das Verbot tritt am Samstag 0.00Uhr in Kraft und soll zunächst bis zum 6. September gelten, wenn sich bayrische und österreichische Verkehrspolitiker an einen Tisch setzen. Mit der Alrberg-Schnellstraße ist das vorletzte Nadelöhr für den Schwerlastverkehr durch Österreich gesperrt und eine weitere Verdichtung der ohnehin vorhandenen Staus vorprogrammiert. Seit der Sperrung der einsturzgefährdeten Inntalautobahn vor sechs Wochen hatte das Verkehrsaufkommen durch den Arlberg-Tunnel um 50 Prozent zugenommen.

Erwartungsgemäß reagierte der Bundesverband des Deutschen Güterverkehrs mit heftigen Rachegelüsten. Gestern forderte der Verband ein generelles Nachtfahrverbot für österreichische LKWs in der Bundesrepublik. Außerdem sollten die Zu- und Abfahrtswege zu deutschen Grenzübergängen für Österreicher gesperrt werden. Das bayrische Verkehrsministerium fordert, daß die EG in dem Konflikt vermittelt, weil direkte Proteste gegen Straßensperren in Österreich erfahrungsgemäß sinnlos seien.

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