: Ökologische Folgen
betr.: „Der Hafenkrieg ist entschieden“, „Die Giganten kommen“, taz vom 26. 2. 01
[...] Das ist ja ein Ding, dass die taz nach den ökologischen Folgen für das Ökosystem Wattenmeer die Wirtschaft fragt. Dass Herr Zachcial als Ersteller der „Machbarkeitsstudie für einen Container- und Mehrzweckhafen in Wilhelmshaven“ im Auftrag der Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung keine ökologischen Bedenken hat, liegt wohl in der Natur seiner Sache. Dass die taz aber nicht mal die aktiven Umweltverbände zu Wort kommen lässt, ist erstaunlich.
Natürlich gibt es Erfahrungen mit den ökologischen Folgen eines Hafenbaus in diesem Ausmaße: Massive Ausbaggerungen in Flussmündungen, die sowohl an der Jade als auch an der Elbe nötig wären, führen zu einer kanalartigen Flussmündung und damit zu einer drastischen Veränderung des Ökosystems; zunehmender Hinterlandverkehr sind eine extreme Belastung für Mensch und Natur. Zunehmender Schiffsverkehr erhöht außerdem das Risiko von Schiffsunglücken, die den Nationalpark Wattenmeer bedrohen würden. Es könnte noch einiges mehr hier aufgezählt werden. Auch die scheinbaren fünf Antworten für einen Tiefwasserhafen hat der Umweltverein Aktionskonferenz Nordsee e. V. in einer eigenen in Auftrag gegebenen Studie gegenteilig beantwortet. Wir sehen den Bedarf eines Tiefwasserhafens noch nicht abschließend als bewiesen, ganz zu schweigen von einer durchaus nicht ausgemachten ökonomischen Sinnhaftigkeit des Projekts.
NADJA ZIEBARTH, Aktionskonferenz Nordsee e. V., Bremen
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