auslauf: Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen
Seit Monaten tanzt ein liebenswerter Kerl, blinken ein Herz und ein 80er-Jahre-Ping-Pong-Spiel auf der Fassade vom „Haus des Lehrers“ am Alexanderplatz. Die wenigsten PassantInnen verbinden mit den überdimensionierten Pixeldarstellungen ein Zeichen der Macht. Doch tatsächlich verbirgt sich hinter den niedlichen Bildern eine Gruppe von Fachleuten, denen viele misstrauen, gar Unverständnis entgegenbringen. Kein Wunder, haben uns die Chaos Computer ClubberInnen im gegenwärtigen Digitalzeitalter oft auf Missstände wie miserabel gesicherte Datenhighways hingewiesen, die wir lieber gar nicht wahrhaben wollten. Denn wer will sich schon damit konfrontriert sehen, nur noch transparente Geschöpfe einer orwellschen Landschaft zu sein? Beängstigend? Ja genau. Wer keine Angst vor Paranoia-Anfällen hat und sich nicht mit geschlossenen Augen dem digitalen Wahn hingeben will, sollte die beiden verbleibenden Tage nutzen und den Kongress des Chaos Computer Club im Haus am Köllnischen Park besuchen. Keine Angst, dort beißt niemand, und zu verstehen ist das Kauderwelsch auch. Bei einer Themenvielfalt zwischen Tresorknacken, offener und öffentlicher Kultur sowie den Informationen zu den neuesten Verschärfungen des Urheberrechts und der bundesdeutschen Überwachungspolitik ist niemand allwissend. Also: Seid keine Dot-Com-Popper und macht euch schlau.
Der CCC Kongress „18C3“ findet noch heute und morgen jeweils ab 10 Uhr im Haus am Köllnischen Park stattInfos: www.ccc.de/congress/2001/
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